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Türkische Soldaten

© dpa/Sedat Suna

Umstrittene Militäroffensive: Türkische Panzer rücken erneut nach Syrien vor

Das Türkische Militär unterstützt im Norden Syriens Rebellen im Kampf gegen den IS - und gegen die kurdische Miliz YPG. Die ist allerdings ein Verbündeter der USA.

Das türkische Militär ist Medienberichten zufolge am Samstag erneut auf syrisches Gebiet vorgerückt. Panzer hätten von der Provinz Kilis aus bei dem Dorf Cobanbey die Grenze nach Syrien überquert, meldete die Nachrichtenagentur Dogan. Cobanbey liegt gegenüber dem syrischen Ort al Rai, der zwischen der radikal-islamischen IS-Miliz und Rebellen umkämpft ist. Das Gebiet liegt etwa 55 Kilometer südwestlich von Dscharablus, wo in der vergangenen Woche die Türkei ihre erste größere Offensive in Syrien begonnen hatte.

Zugleich starteten von der Türkei unterstützte syrische Rebellen einen neuen Angriff auf Kämpfer des sogenannten "Islamischen Staates" bei al Rai. Mehrere Dörfer seien erobert worden, teilten Aufständische und die der Opposition nahestehende Syrische Beobachtergruppe für Menschenrechte mit.

Kurdische Rebellen haben nach Angaben türkischer Staatsmedien 18 Soldaten sowie eine Dorfwache getötet. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, wurden fünf Soldaten am Samstagmorgen in der südöstlichen Provinz Hakkari getötet. 20 weitere Soldaten seien bei dem Einsatz gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) an der Grenze zum Nordirak verletzt worden.

Ebenfalls am Samstagmorgen wurden bei einem weiteren Einsatz drei Soldaten in Cukurca in derselben Provinz getötet. Zuvor hatte Anadolu bereits unter Berufung auf den Gouverneur der östlichen Provinz Van berichtet, dass am Freitag bei Zusammenstößen mit PKK-Kämpfern in der Gegend acht Soldaten getötet und acht weitere verletzt worden seien. Die Region grenzt an den Iran.

Bei einem Angriff auf einen Kontrollposten in Mardin im unruhigen Südosten wurden zudem am späten Freitagabend zwei weitere Soldaten sowie ein Mitglied einer sogenannten Dorfwache getötet, die seit Jahren das Militär im Kampf gegen die kurdischen Rebellen unterstützt. Drei Menschen wurden verletzt. Anadolu machte auch für diese Attacke die PKK verantwortlich, die Ankara als Terrorgruppe betrachtet.

In den Bergen von Tendurek in der Provinz Van wurden den Behörden zufolge außerdem 13 mutmaßliche PKK-Kämpfer bei Angriffen der türkischen Luftwaffe getötet. Der Einsatz werde fortgesetzt, berichtete Anadolu am Samstag.

Am 24. August hatte das türkische Militär begonnen, mit Panzern und Kampfflugzeugen auf syrischem Boden Rebellen zu unterstützen, die gegen die IS-Miliz beziehungsweise die kurdische Miliz YPG kämpfen. Die Offensive der Türkei hat Besorgnis im Westen, allen voran in den USA, ausgelöst. Die Kurden-Miliz YPG ist ein Verbündeter der USA im Kampf gegen den IS. Die türkische Regierung befürchtet dagegen ein Erstarken der Kurden auch im eigenen Land. (Reuters/AFP)

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