
© dpa/Daniel Karmann
Umfrage unter Praxispersonal: Fast die Hälfte hat schon Gewalt durch Patienten erfahren
Von Übergriffen auf Praxispersonal wurde gerade in Zeiten der Corona-Pandemie regelmäßig berichtet. Das Phänomen ist für die Beschäftigten weiterhin real. Und es verschlimmert sich.
Stand:
Fast die Hälfte der Beschäftigten in Arztpraxen ist laut einer Umfrage bereits Gewalt durch Patientinnen und Patienten ausgesetzt gewesen.
Wie aus einer Online-Befragung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die dem „Spiegel“ (Samstag) vorliegt, hervorgeht, gaben 43 Prozent der Ärztinnen und Ärzte sowie medizinische Fachangestellte an, im vergangenen Jahr ein oder mehrmals während der Arbeit „physisch angegriffen oder bedroht“ worden zu sein.
Die Zahl der Angriffe hat nach Einschätzung von 48 Prozent der Befragten in den vergangenen fünf Jahren zugenommen. Ein Viertel derer, die angegriffen wurden, hat laut Umfrage weitere Schritte ergriffen: Anruf bei der Polizei, Erstatten einer Anzeige.
Ein „überlastetes und kaputt gespartes Gesundheitssystem“
80 Prozent berichteten zudem von verbalen Attacken wie Beleidigungen gegen sie im vergangenen Jahr. Die Umfrage zeige, dass „regelmäßig rote Linien“ in niedergelassenen Praxen überschritten würden, sagt der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, dem „Spiegel“.
Die Gründe dafür seien vielfältig. Ein „gesamtgesellschaftlicher Werteverfall“ treffe auf ein „überlastetes und kaputt gespartes Gesundheitssystem“.
Befragt wurden den Angaben zufolge rund 7.500 medizinische Angestellte in Deutschland. (KNA)
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