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Auf dem Wagen der Landjugend Hohenfurch wurde beim Gaudiwurm am Lumpigen Donnerstag zu „L‘Amour toujours“ „Ausländer raus!“ skandiert.

© Screenshot Tsp_Youtube_@Toni Schwaiger

Verdacht auf Volksverhetzung: Landjugend in Bayern skandiert offenbar rechtsextreme Parolen bei Faschingsumzug

Mitglieder der Landjugend Hohenfurch sollen nach Augenzeugenberichten beim Karnevalsumzug rechte Parolen gegrölt haben. Es wurde Anzeige erstattet.

Bei einem Faschingsumzug im bayerischen Landsberg sollen am Donnerstag von einem Wagen der Landjugend Hohenfurch rechte Parolen zu hören gewesen sein. Es soll das Lied „L‘Amour toujours“ gespielt worden sein, Mitglieder der Landjugend hätten dazu laut „Ausländer raus!“ gerufen. Der Ortspolizei liegt eine Anzeige vor.

Der Vorsitzende des örtlichen Faschingsvereins verurteilte den Vorfall. Der Vorstand der Landjugend entschuldigte sich, nahm die Menschen auf dem Wagen aber auch in Schutz.

„Wir haben von dem Vorfall heute morgen durch ein Video erfahren. Und wir verurteilen das schärfstens“, sagte der Vorsitzende des Landsberger Faschingsverein Thomas Bihler gegenüber dem „Münchner Merkur“. Man nehme Rechtsextremismus nicht hin, „das ist absolut inakzeptabel“.

Auch Moritz Taufratshofer, Vorstand der Landjugend Hohenfurch, toleriert das Geschehene nicht. Aber: „Keiner von denen auf dem Wagen will so etwas. Keiner von uns im Verein ist ausländerfeindlich: Das sind nicht wir, das ist nicht der Verein“, äußerte er sich auf Anfrage des Lokalblattes. Es sei sicherlich keine böse Absicht gewesen, dennoch müssten diejenigen zur Verantwortung gezogen werden.

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Der Faschingsverein hat nach eigenen Angaben mit der Landjugend Hohenfurch gesprochen und sie vom Umzug im kommenden Jahr ausgeschlossen. Gegen die Tatverdächtigen sei Anzeige erstattet worden.

„Wir gehen vom Anfangsverdacht einer Volksverhetzung aus“, sagte der Leiter der Landsberger Polizeiinspektion, Thomas Rauscher. Man werde sich mit der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck absprechen und die Staatsanwaltschaft informieren. 

Beim sogenannten Lupido-Umzug sollen nach Angaben der Polizei rund 8000 bis 9000 Besucher unterwegs gewesen sein, etwas weniger als 2023. Die Beamten ziehen, „auch wenn manche Ereignisse das Bild trüben“, ein positives Fazit. (Tsp)

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