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Verdacht auf Volksverhetzung: Mann in Penkun auf Festwiese zusammengeschlagen
Hitlergruß und „Ausländer raus“-Rufe - in Mecklenburg-Vorpommern kam es am Wochenende zu mehreren rechtsextremen Übergriffen. In Penkun wurde ein Mann von sechs bis sieben Angreifern verletzt.
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Über das Wochenende wurden aus Mecklenburg-Vorpommern und anderen Bundesländern eine ganze Reihe rechtsextremer Vorfälle gemeldet, häufig in Zusammenhang mit Veranstaltungen zur Fußballeuropameisterschaft.
Bei einem Fest in Penkun in Mecklenburg-Vorpommern wurde in der Nacht zu Samstag nach Polizeiangaben ein 24-Jähriger von mehreren Unbekannten durch Schläge verletzt, womöglich aus fremdenfeindlichen Gründen. Zugleich soll es bei der Veranstaltung ebenfalls zu „Ausländer raus“-Rufen zur Melodie von Gigi D’Agostino gekommen sein. Ein Zusammenhang sei nicht ausgeschlossen, hieß es.
Nach Angaben seiner Partnerin soll der 24-Jährige einen gebrochenen kleinen Finger und eine gebrochene Nase dazugetragen haben. Er wurde in einem Krankenhaus behandelt, wie „ntv“ berichtete. Der Staatsschutz ermittelt wegen Verdachts der Volksverhetzung.
In Rostock-Warnemünde riefen Menschen am Freitag nach einer Public-Viewing-Veranstaltung am Bahnhof rechtsextremistische Parolen. Dabei kam es nach Angaben der Beamten auch zu gewaltsamen Übergriffen auf Einsatzkräfte. Mehrere Täter hätten unter anderem versucht, einem Polizisten die Dienstwaffe zu entreißen.
In Bremen zeigte ein 29-Jähriger bei einer Public Viewing-Veranstaltung zur EM in der Nacht zu Samstag laut Polizei den Hitlergruß und sang „Ausländer raus“ zu dem wegen derartiger Vorfälle bekannten Partyhit „L’ Amour toujours“. Aus der Gruppe des Mannes und seiner zwei Begleiter heraus wurde demnach zudem „eine judenfeindliche Parole“ gerufen. Gegen den 29-Jährigen wird nun wegen Volksverhetzung ermittelt.
In Schwerin sollen etwa 20 Männer am Samstag auf einer Brücke den Hitlergruß gezeigt haben. Wie die Beamten in Rostock in der Nacht mitteilten, wurden sie von einer Zeugin alarmiert. Nach deren Angaben stellten sich die Verdächtigen „oberkörperfrei“ auf und wurden von einer offenbar zu ihnen gehörenden Frau dabei aufgenommen.
Weitere Zwischenfälle gab es im Saarland. In St. Wendel skandierte laut Polizei am Freitagabend eine größere Gruppe im Umfeld einer Gaststätte volksverhetzende Parolen und zeigte den Hitlergruß.
Beamte stellten acht Verdächtige im Alter von 16 bis 27 Jahren fest. In der Nacht zu Samstag riefen in einer Kneipe in Schiffweiler vier Menschen ausländerfeindliche Parolen und zeigten den Hitlergruß. Gegen sie wird nun ermittelt. (AFP, Tsp)
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