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Ein Wohnhaus wurde von einem Erdrutsch getroffen und ist teilweise zerstört worden.

© Gert Eggenberger/APA/dpa

Update

Hochwasser, Lawinen, Erdrutsche: Verwüstung und Toter nach Unwettern in Österreich

Zahlreiche Orte sind von der Außenwelt abgeschnitten, ein Mann wurde unter seinem Haus begraben. Starke Unwetter setzen den Menschen in Österreich zu.

Heftige Schneefälle, Schlammlawinen und Hochwasser haben in Österreich am Montag weiter für Chaos gesorgt. In Kärnten, Salzburg, Tirol und der Steiermark gab es zahlreiche Katastropheneinsätze, Straßen und Bahnstrecken waren gesperrt, wie die österreichische Nachrichtenagentur APA berichtete. Mehrere Häuser wurden von Lawinen getroffen und zerstört, es gab mehrere Verletzte. In einem Gletscherskigebiet im Stubaital waren rund 250 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten.

Spittal An Der Drau: Ein Haus wurde von einem Erdrutsch getroffen.
Spittal An Der Drau: Ein Haus wurde von einem Erdrutsch getroffen.

© APA/BEZIRKSFEUERWEHRKOMMANDO SPITTAL/dpa

Von Freitag- bis Montagmorgen waren in Oberkärnten, Osttirol und den südlichen Regionen von Salzburg stellenweise 200 bis 300 Millimeter Niederschlag gefallen, wie APA unter Berufung auf den österreichischen Wetterdienst berichtete. Auch am Dienstag soll es in Oberkärnten und Osttirol weiter verbreitet regnen und schneien, aber nicht mehr so extrem wie in den vergangenen Tagen. Am Mittwoch sei dann mit einer „nachhaltigen Entspannung“ zu rechnen.

Mann starb in seinem Haus

Besonders schlimm war die Lage am Montag in Kärnten, wo Schlamm- und Gerölllawinen mehrere Straßen unter sich begruben. Auch die Tauernautobahn wurde wegen Lawinengefahr gesperrt. Seit Sonntag gab es in dem Bundesland mehr als tausend Feuerwehreinsätze, rund 1400 Haushalte waren am Montagvormittag noch ohne Strom. Im Gurktal erreichte der Hochwasserpegel der Gurk seinen höchsten Stand seit 30 Jahren, wie APA unter Berufung auf die Feuerwehr berichtete. Mehrere Familien mussten ihre Häuser verlassen.

Bad Kleinkirchheim: Einsatzkräfte befinden sich am Unglücksort im Einsatz.
Bad Kleinkirchheim: Einsatzkräfte befinden sich am Unglücksort im Einsatz.

© Gert Eggenberger/APA/dp

In Bad Kleinkirchheim wurde ein Wohnhaus von einer Gerölllawine getroffen und fast vollständig zerstört. „Die hintere Seite des Hauses ist total eingedrückt, es steht nur noch die Vorderfront“, sagte Bürgermeister Matthias Krenn zu APA. Rettungskräfte suchten zunächst nach einem Vermissten. Der 80-Jährige konnte aber nur noch leblos geborgen werden können, sagte der Bürgermeister von Bad Kleinkirchheim, Matthias Krenn, am Montag der „Kleinen Zeitung“. „Er wurde von den Erdmassen begraben.“ Die Nachbarhäuser wurden sicherheitshalber evakuiert.

Zahlreiche Zugverbindungen in Österreich gesperrt

In dem Ort Straßburg wurde ein Haus komplett überflutet. Mehrere Ortschaften um den Kurort Mallnitz waren von der Außenwelt abgeschnitten, Straßen waren wegen Überschwemmungen und Geröll nicht befahrbar.

Reißeck: Schlamm wir nach einem Murenabgang am am Ortseingang von Reißeck beseitigt.
Reißeck: Schlamm wir nach einem Murenabgang am am Ortseingang von Reißeck beseitigt.

© Bernd März/dpa-Zentralbild/dpa

Auch im benachbarten Bundesland Salzburg waren seit Sonntag rund 35 Gemeinden von Starkregen, Hochwasser und Schlammlawinen betroffen. Zu dramatischen Szenen kam es in Bad Gastein, wo in der Nacht eine Lawine zwei Wohnhäuser aufeinander schob und zerstörte. Aus beiden Häusern wurde je eine Frau verletzt geborgen. Am Vormittag waren in Salzburg laut APA noch 500 Feuerwehrleute im Einsatz, in etlichen Schulen fiel der Unterricht aus.

Im Südtriroler Pustertal entgleiste ein Zug, als eine Gerölllawine auf die Gleise niederging. In dem Zug befanden sich laut APA drei Zugbegleiter und ein Passagier. Sie wurden alle unverletzt gerettet, die Strecke wurde gesperrt.

Österreich, Faak Am See: Nach starken Regenfällen im Süden des Landes kam es zu Überschwemmungen.
Österreich, Faak Am See: Nach starken Regenfällen im Süden des Landes kam es zu Überschwemmungen.

© Daniel Raunig/APA/dpa

Auch viele andere Zugstrecken im Westen und Süden Österreichs waren laut APA gesperrt. Fernzüge waren ebenfalls betroffen, unter anderem auf der Tauernstrecke. Teilweise war nicht einmal Schienenersatzverkehr möglich, weil auch Straßen gesperrt waren. Der Brenner wurde dagegen wieder für den Zugverkehr geöffnet, die Eurocitys der Deutschen Bahn und der Österreichischen Bundesbahnen zwischen München und Verona verkehren nun wieder planmäßig.

Etwa 250 Gäste und Mitarbeiter im Stubaital eingeschlossen

Wegen eines Lawinenabgangs in der Nähe der Talstation der Stubaier Gletscherbahnen waren am Montagvormittag zudem noch etwa 250 Gäste und Mitarbeiter der Gletscherbahn im hinteren Stubaital eingeschlossen. Sie hatten die Nacht im Hotel bei der Talstation und in weiteren Räumlichkeiten der Stubaier Gletscherbahn verbringen müssen. Nach mehreren Lawinensprengungen sollten Experten prüfen, ob die Straße wieder geräumt werden kann.

Für Osttirol, die südlichen Ötztaler Alpen, die Brennerregion und die südlichen Stubaier Alpen bis zum Zillertaler Hauptkamm galt weiter die zweithöchste Lawinenwarnstufe 4. Die Behörden rieten deshalb dringend davon ab, sich abseits gesicherte Skipisten und im Wald aufzuhalten. (AFP)

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