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Afghanistan

© dpa

Wetter: Viele Kälte-Tote in Afghanistan

Eine Kältewelle mit heftigen Schneefällen hat in Afghanistan mehr als 80 Menschenleben gefordert. Auch in den arabischen Golfstaaten herrschen eisige Temperaturen.

Nach Regierungsangaben starben in den vergangenen Tagen allein in der westafghanischen Provinz Herat 52 Menschen. Bei den Todesopfern handele es sich zumeist um Bewohner entlegener Bergregionen, die durch Unterkühlung oder Lawinen ums Leben gekommen seien, sagte die Sprecherin des Gouverneurs, Farzana Ahmadi.

Die Internationale Schutztruppe Isaf ist nach eigenen Angaben gut auf Wetterverhältnisse jeder Art vorbereitet. "Mir ist nicht bekannt, dass es aufgrund des Schneefalls oder der niedrigen Temperaturen zu Problemen bei unseren Soldaten gekommen ist", sagte der Sprecher der Nato-geführten Isaf, Major Charles Anthony, in Kabul. Die Truppen seien so ausgerüstet, dass das Wetter keinerlei Einfluss auf die tägliche Arbeit habe.

In Herat hat die Provinzregierung unterdessen Rettungsmannschaften in die schwer zugänglichen Landesteile an der Grenze zum Iran entsandt. "Wir befürchten, dass die Opferzahlen weiter steigen", teilte Sprecherin Ahmadi mit. Auch internationale Hilfsorganisationen seien auf dem Weg in die Region. Aus den benachbarten Provinzen Ghor und Farah wurden bislang mehr als zwölf Tote gemeldet. In der südlichen Provinz Urusgan starben nach offiziellen Angaben mindestens 20 Menschen durch die Wetterkapriolen.

Frieren am Golf

In Saudi-Arabien amüsierten sich die eher an Hitze gewöhnten Menschen damit, per Internet ihre privaten Schneefotos zu veröffentlichen. "Es ist so k-k-k-kalt, dass die Leute mit den Zähnen klappern", schrieb die Zeitung "Arab News" über Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Pünktlich zum Besuch von US-Präsident George W. Bush in der Golfregion wurden die Vereinigten Arabischen Emirate von heftigen Regenfällen heimgesucht. Bei der Begrüßung des Präsidenten rutschte der örtliche US-Gesandte Martin Quinn auf dem regennassen, spiegelglatten Marmorfußboden im Flughafen aus, fiel auf die Nase und blutete stark.

Die niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage haben zudem im Osten der arabischen Welt Schaden angerichtet. Der syrische Landwirtschaftsminister Adel Safar sagte der halbamtlichen Tageszeitung "Al-Baath" (Sonntagsausgabe), die Kälte und der viele Regen der vergangenen Tage hätten den Bauern im Norden und in Zentralsyrien zugesetzt. Die Weizenernte werde wegen des ungewöhnlich kalten Wetters geringer ausfallen als erwartet. (feh/dpa)

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