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Bauarbeiter montieren an der Porte d’Ivry in Paris ein Schild mit einem Tempolimit von 50 km/h auf der Pariser Ringstraße, dem Boulevard Périphérique.

© dpa/AFP/Thomas Samson

Von 70 runter auf Tempo 50: Paris senkt Höchstgeschwindigkeit auf der Stadtautobahn

Ab sofort gilt auf der stark befahrenen Pariser „Périphérique“ Tempo 50. Bürgermeisterin Hidalgo treibt damit die Verkehrswende weiter voran – gegen den Widerstand vieler Pendler.

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In Paris gilt ab sofort auf der kompletten Stadtautobahn nur noch Tempo 50. Mit dem Austausch der letzten 70-Schilder gegen 50-Schilder werden auch die zahlreichen Radarfallen an der stark befahrenen „Périphérique“ auf die reduzierte Höchstgeschwindigkeit umgestellt.

Bürgermeisterin Anne Hidalgo setzte das neue Tempolimit gegen zahlreiche Proteste, auch aus dem Verkehrsministerium, durch. Die Reduzierung soll unter anderem für weniger Lärm für die Tausenden Anlieger des 35 Kilometer langen Autobahnrings sorgen.

Allerdings liegt die Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Ringautobahn in Stoßzeiten deutlich unter 50 Kilometern pro Stunde. Täglich fahren rund 1,5 Millionen Autos über die Stadtautobahn, was sie zu einer der am meist befahrenen Straßen Europas macht.

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Das neue Tempolimit ist Teil der Verkehrswende, die Hidalgo bereits seit Jahren in Paris vorantreibt und mit der die Autonutzung zurückgedrängt werden soll, zugunsten von neuen Radwegen und mehr Raum für Fußgänger.

Kritik aus dem Pariser Umland – auch am ÖPNV

Gerade Bewohnern aus dem Umland von Paris stößt die Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit übel auf, weil es die Autofahrt in die Hauptstadt noch langsamer macht. Den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr sieht nicht jeder als Alternative, weil die Metro seit Ende der Olympischen Spiele vielfach wieder massiv überfüllt ist und die RER, das Pariser S-Bahnnetz, von Verspätungen und Ausfällen geplagt ist.

Paris plant außerdem, die während des Sommers für Beteiligte der Olympischen Spiele vorbehaltene Fahrspur der Stadtautobahn künftig zu bestimmten Zeitfenstern für Taxen, Busse und Fahrgemeinschaften zu reservieren.

In einigen anderen französischen Großstädten gibt es bereits solche Spuren, die Pendler dazu ermuntern sollen, sich für die Fahrt zur Arbeit zu Fahrgemeinschaften zusammenzutun. (dpa)

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