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Warnung vor zerstörerischer Kraft: Super-Taifun „Ragasa“ sorgt für Ausnahmezustand im Süden Chinas
Mit rasendem Tempo steuert der Tropensturm auf Südchina zu. Hunderte Flüge fallen aus, Orkanböen und Überflutungen drohen. Die Philippinen hat der Wirbelsturm bereits heimgesucht.
Stand:
Angesichts des herannahenden Super-Taifuns „Ragasa“ haben die Behörden im Süden Chinas die höchste Taifun-Warnstufe ausgerufen. Zudem gibt es massive Störungen im Flugverkehr.
Betroffen von den Warnungen sind die Provinzen Fujian, Guangdong und Hainan. In mindestens zehn Städten wurde die Schließung von Schulen und Büros angeordnet.
In Guangdong, wo Menschen teils vor leeren Supermarktregalen standen, verordneten die Behörden für einige Großstädte wie Dongguan, Zhuhai und Foshan vorsichtshalber unter anderem die Einstellung des öffentlichen Nahverkehrs.
„Mit Ausnahme von Rettungskräften und Personen, die die Grundversorgung der Bevölkerung sicherstellen, sollten Sie das Haus bitte nur verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist“, erklärte die Katastrophenschutzbehörde der Metropole Shenzhen. Dort wurde die Evakuierung von 400.000 Menschen angeordnet.
Auch im benachbarten Hongkong warnten die Behörden eindringlich vor dem Wirbelsturm. Das Hongkong Observatorium rief am Mittag die dritthöchste Taifun-Warnstufe aus.

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Der Flughafen Hongkong sollte geöffnet bleiben, es werde aber ab Dienstagabend Ortszeit „erhebliche Störungen des Flugbetriebs“ geben, teilte die Flughafenbehörde mit. Allein von der Fluggesellschaft Cathay Pacific könnten mehr als 500 Verbindungen gestrichen werden.
Der internationale Flughafen Hongkong ist ein wichtiges Drehkreuz, insbesondere für Flüge nach Asien sowie nach Australien und Neuseeland.
Warnung vor zerstörerischer Kraft
„Ragasa“ ist der 18. Taifun im Pazifik in dieser Saison. Er dürfte laut Prognosen der chinesischen Wetterbehörde am Mittwoch in Guangdong auf Land treffen, anschließend an der Küste entlang weiter in Richtung Westen ziehen und dann an Kraft verlieren.
„Ragasa“ könne zu einem der zerstörerischsten Taifune in der jüngeren Geschichte der Stadt werden, warnte der Wetterdienst. Demnach wurden im Inneren des Wirbelsturms Windgeschwindigkeiten von bis zu 220 Kilometer pro Stunde gemessen, während er über das Südchinesische Meer in Richtung Westen zog.

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Das Wetter werde sich im Laufe des Tages schnell verschlechtern, der Wind schnell zunehmen, warnte die Behörde. Durch den „beachtlichen“ Sturm könne der Wasserpegel bis Mittwochmorgen um bis zu vier Meter steigen.
„Lebensbedrohliche Bedingungen“ auf den Philippinen
Am Vortag war „Ragasa“ bereits im Nordteil der Philippinen und an der Inselrepublik Taiwan vorbeigezogen. Während taiwanische Behörden bislang sechs Verletzte meldeten, hieß es von den Philippinen, dass mindestens ein Mensch getötet und 25.000 Anwohner aus ihren Häusern vertrieben wurden.

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Der Sturm, der in dem Inselstaat „Nando“ heißt, war zuvor mit gefährlichen Windböen von bis zu 265 Kilometern pro Stunde über die Philippinensee gefegt und am Montagnachmittag (Ortszeit) auf den Babuyan-Inseln auf Land getroffen.
Insgesamt wurden auf den Philippinen bisher mehr als 40 Flüge gestrichen. In den betroffenen Gebieten blieben die Schulen und viele Regierungsgebäude weiter geschlossen.
Die staatliche Wetteragentur Pagasa hatte im Vorfeld vor „lebensbedrohlichen Bedingungen“ mit meterhohen Sturmfluten und Starkregen gewarnt. (dpa, AFP)
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