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John Osborne, 62, aus Jackson, sitzt vor dem Thad Cochran United States Courthouse in mit Plakaten Unterstützung für die beiden Männer, die von damals Vollzugsbeamten des Mississippi Rankin County misshandelt wurden. Zwei ehemalige Polizeibeamte aus dem US-Bundesstaat Mississippi müssen wegen Folter und Misshandlung von zwei Schwarzen lange ins Gefängnis.

© dpa/Rogelio V. Solis

Wegen Folter von zwei Schwarzen in den USA: Gericht verurteilt Ex-Polizist zu 20 Jahren Haft

Sechs Polizisten quälten und misshandelten im vergangenen Jahr zwei Schwarze im US-Bundesstaat Mississippi. Nun gibt es ein Urteil in dem Fall von extremer Polizeigewalt.

Ein ehemaliger Polizist aus dem US-Bundesstaat Mississippi, der mit anderen weißen Beamten die Folterung von zwei Schwarzen zugegeben hat, ist zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Richter verhängte am Dienstag eine Gefängnisstrafe von 241 Monaten für den 31-jährigen Hunter Elward, wie aus Gerichtsunterlagen hervorging.

Elward und seine fünf Kollegen hatten im vergangenen August zugegeben, ihre beiden Opfer zwei Stunden lang mit einem Sexspielzeug, Tasern und einem Schwert gefoltert zu haben.

Einer der anderen damaligen Polizisten, der 46 Jahre alte Jeffrey Middleton, wurde zu 17,5 Jahren Haft verurteilt. Die Strafen für die anderen vier ehemaligen Polizisten werden für Mittwoch und Donnerstag erwartet.

EIn Schuss durschlug den Hals des Opfers

Im Januar 2023 waren die sechs Polizisten „ohne Durchsuchungsbefehl oder Begründung“ in ein Haus in der Kleinstadt Braxton eingedrungen, wie aus Gerichtsdokumenten hervorging. Sie folterten die beiden schwarzen Männer, die sich dort aufhielten. Die Polizisten legten ihnen den Angaben zufolge Handschellen an, quälten die Männer und beleidigten sie rassistisch. Laut Anklage misshandelten sie ihre Opfer mit einem Dildo und versetzten ihnen mit ihren Tasern 17 Elektroschocks.

Die Polizisten zwangen die beiden Männer demnach außerdem, Alkohol, Speiseöl, Milch und andere Flüssigkeiten zu trinken. Elward steckte einem seiner Opfer während des Angriffs seine Dienstwaffe in den Mund, wie es von der Staatsanwaltschaft hieß. Um sein Opfer zu erschrecken, drückte der Polizist den Abzug, nachdem er eine Kugel entfernt hatte. Bei einem zweiten Schuss entlud sich eine Kugel und durchschlug den Hals des Opfers.

Die Beamten ließen ihr schwer verletztes Opfer daraufhin minutenlang in einer Blutlache liegen, während sie sich absprachen, um ihre Tat zu vertuschen. Sie zerstörten den Angaben zufolge die Videoüberwachung des Hauses und eine der verwendeten Patronenhülsen.

Zudem versuchten sie demnach, die Kleidung der Opfer zu verbrennen. Außerdem platzierten sie eine Schrotpistole bei einem Opfer und Methamphetamin am Tatort, um ein Motiv für den Einsatz vorzutäuschen. Die Polizisten belogen die Ermittler mehrfach über den wahren Tathergang. (AFP)

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