zum Hauptinhalt
Danny Masterson hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und auf „nicht schuldig“ plädiert. 

© AFP/Jason Merritt

Wegen Vergewaltigung von zwei Frauen: US-Schauspieler Danny Masterson zu 30 Jahren Haft verurteilt

Schon im Mai hatte eine Jury den US-Schauspieler schuldig gesprochen. Nun schickt eine Richterin Danny Masterson für lange Zeit ins Gefängnis.

Der US-Schauspieler Danny Masterson („Die wilden Siebziger“) ist wegen Vergewaltigung zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Richterin Charlaine Olmedo setzte das Strafmaß am Donnerstag in Los Angeles fest. Mastersons Anwälte stellten in Aussicht, Berufung gegen das Urteil einzulegen.

Der Schauspieler war Ende Mai in einem Strafprozess schuldig gesprochen worden. Zwölf Geschworene befanden den 47-Jährigen damals für schuldig, zwei Frauen im Jahr 2003 vergewaltigt zu haben. In einem dritten Fall von Vergewaltigungsvorwürfen einer weiteren Frau konnte sich die Jury aber nicht auf ein einstimmiges Urteil einigen.

Masterson hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen und auf „nicht schuldig“ plädiert. Alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen, beteuerte der Schauspieler im Verlauf des Prozesses.

Dies war ein langer und beschwerlicher Weg für die Opfer von Mr. Masterson.

 George Gascón, Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles

Masterson ist seit 2011 mit der Schauspielerin Bijou Phillips verheiratet. Das Paar hat eine Tochter. Der Schauspieler war mit der Comedyserie „Die wilden Siebziger“ bekannt geworden, in der er von 1998 bis 2006 den stets Sonnenbrille tragenden Steven Hyde spielte.

Der Verkündung des Strafmaßes am Donnerstag habe Masterson schweigend beigewohnt, berichtete die „Los Angeles Times“. Mehrere Familienangehörige seien im Gerichtssaal gewesen, darunter Mastersons Ehefrau.

Es war bereits das zweite Verfahren gegen den Schauspieler. Der erste Strafprozess war im November 2022 ergebnislos zu Ende gegangen. Die Geschworenen konnten sich damals in keinem der drei Fälle auf ein einstimmiges Urteil einigen. Die zuständige Richterin erklärte daraufhin ein sogenanntes Fehlverfahren („Mistrial“). Die Anklage rollte den Fall in diesem Jahr neu auf.

„Dies war ein langer und beschwerlicher Weg für die Opfer von Mr. Masterson“, schrieb der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles, George Gascón, am Donnerstag in einer Mitteilung. Er lobte die Frauen für ihren Mut, vor Gericht zu ziehen. Er wolle sicherstellen, dass Los Angeles nicht länger ein „Jagdrevier“ für eine Hollywood-Elite sei, die sich berechtigt fühle, Frauen auszunutzen.

Im vorigen Februar war der ehemalige Hollywood-Mogul Harvey Weinstein (71) in Los Angeles wegen Sexualverbrechen zu einer weiteren Haftstrafe von 16 Jahren verurteilt worden. Bei einem Prozess in New York hatte er 2020 wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung bereits eine Haftstrafe von 23 Jahren erhalten.

Mastersons Opfer hatten am Donnerstag vor Gericht das Wort ergriffen, bevor die Richterin die Strafe festlegte. Laut „Variety“ bezeichnete eine der Frauen den Schauspieler als „wahren Feigling und herzloses Monster“.

Die polizeilichen Ermittlungen hatten 2017 begonnen. Unter den Klägerinnen war auch eine frühere Freundin des Schauspielers. Die Frauen beschrieben ähnliche Umstände, dass Masterson sie in seinem Haus betäubt und dann vergewaltigt habe.

In dem Verfahren wurde auch die umstrittene Scientology-Organisation, die sich selbst als Kirche bezeichnet, angesprochen. Masterson ist ein prominentes Mitglied, zeitweise gehörten auch die Klägerinnen der Organisation an, wie US-Medien berichteten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false