Wegen zu hoher Belastung: Justizmitarbeiterin versteckt Ermittlungsakten zu Sexualdelikten
Eine Gerichtsmitarbeiterin in Düsseldorf verschleppt die Bearbeitung von Jugend- und Sexualdelikten. Grund soll ein zu hohes Arbeitspensum gewesen sein.
Stand:
Weil sie Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft teilweise versteckt oder nicht bearbeitet haben soll, ist eine 46-jährige frühere Justizmitarbeiterin vom Amtsgericht Düsseldorf zu einer Geldstrafe verurteilt worden.
Die Angeklagte erhielt wegen Strafvereitelung im Amt und Verwahrungsbruchs eine Geldstrafe von 4200 Euro, wie eine Gerichtssprecherin am Montag sagte.
Laut Anklage soll die Frau vor allem Jugendstrafsachen sowie Sexualdelikte bearbeitet haben und mit ihrem Arbeitspensum überfordert gewesen sein.
Die Taten trugen sich demnach zwischen November 2022 und Juli 2023 zu. Wegen der Überforderung soll die Frau laut Anklage ohne Befugnis die Wiedervorlagefristen von Akten verlängert haben. Ziel sei gewesen, diese erst später oder bestenfalls gar nicht bearbeiten zu müssen. Außerdem habe sie einen Teil der Akten in den Räumlichkeiten der Geschäftsstelle für Jugendstrafsachen und Sexualdelikte versteckt.
Laut der Gerichtssprecherin akzeptierte die Angeklagte das am Montag verkündete Urteil. Rechtskräftig ist die Entscheidung aber noch nicht, die Staatsanwaltschaft kann noch in Berufung gehen. (AFP)
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