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Eine Polizistin steht vor einer Tür in Althengstett, wo am 4. Juni 2024 eine Razzia gegen mögliche Unterstützer der mutmaßlichen Terrorgruppe um den «Reichsbürger»-Ideologen Heinrich XIII. Prinz Reuß stattfand.

© dpa/Silas Stein

„Wir durchsuchen seit heute Morgen“: Neue Razzien gegen mutmaßliche Reuß-Unterstützer in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt

Die Durchsuchungen an mehreren Orten dauern der Generalstaatsanwaltschaft zufolge an. Die Razzien richten sich gegen mutmaßliche Unterstützer der „Reichsbürger“-Gruppe Reuß.

Stand:

Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die mutmaßliche Terrorgruppe von „Reichsbürgern“ um Heinrich XIII. Prinz Reuß gibt es eine neue Razzia.

„Wir durchsuchen seit heute Morgen an mehreren Orten in Niedersachsen und an einem Ort in Sachsen-Anhalt“, sagte eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Celle am Dienstag der dpa. „Die Maßnahmen dauern an.“ Zuerst hatte die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ berichtet.

Die Generalstaatsanwaltschaft Celle hat in dem Komplex um Reuß sieben Verfahren mit 13 Beschuldigten vom Generalbundesanwalt übernommen. Bei der Generalstaatsanwaltschaft Celle ist die niedersächsische Zentralstelle Terrorismusbekämpfung angesiedelt.

Bereits am 4. Juni 2024 hatten Polizeibeamte mehrere Orte in Bad Teinach (Baden-Württemberg) durchsucht.

© dpa/Philipp von Ditfurth

Gerichtsprozesse um Reuß in mehreren Städten

In drei Mammutprozessen in Stuttgart, Frankfurt am Main und München müssen sich insgesamt 26 mutmaßliche Verschwörer und Verschwörerinnen rund um Reuß verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, einen gewaltsamen Umsturz geplant zu haben. Als Oberhaupt einer neuen Staatsform hätte laut Anklage Reuß selbst fungieren sollen.

Unter den Angeklagten sind auch ein aus dem Dienst entfernter ehemaliger Polizeibeamter der Polizeidirektion Hannover, ein Finanzberater aus dem Landkreis Harburg, ein Rechtsanwalt aus Hannover und eine Ärztin aus dem Landkreis Peine.

Sogenannte minderschwere Fälle gibt die Bundesanwaltschaft an die Länder ab. Dabei handelt es sich um Verfahren gegen mutmaßliche Unterstützer, die anders als die Angeklagten nicht in Untersuchungshaft sitzen.

Die sogenannten „Reichsbürger“ in Deutschland behaupten, dass das Deutsche Reich (1871-1945) weiter existiert, daher ihr Name. Die Bundesrepublik und ihre Gesetze erkennen sie nicht an. (dpa)

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