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Costa Rica

© AFP

Naturkatastrophe: Zahl der Vermissten steigt nach Erdbeben in Costa Rica

Die Zahl der Vermissten nach dem schwersten Erdbeben in Costa Rica seit 150 Jahren steigt. Inzwischen werden 50 Tote befürchtet. Über die Hälfte der insgesamt vier Millionen Einwohner Costa Ricas leben im Erdbebengebiet.

Nach dem schwersten Erdbeben in Costa Rica seit 150 Jahren haben die Rettungsteams sich nun allmählich zu den Opfern vorgekämpft. Die nationale Krisenzelle CNE sprach am Freitag von 15 geborgenen Toten und 42 Vermissten; befürchtet wurden mehr als 50 Tote. Präsident Oscar Arias sagte nach einem Blitzbesuch im Katastrophengebiet am Vulkan Poas: "Die Auswirkungen sind schlimmer als ich mir vorgestellt hatte."

Rund 150 ausländische Touristen wurden aus dem am schwersten betroffenen Gebiet rings um den Poas herausgebracht, viele mussten mit Hubschraubern ausgeflogen werden. Luftaufnahmen offenbarten, dass zahlreiche Erdhänge abgerutscht waren. Verzweifelte Bewohner des Katastrophengebietes suchten unter Trümmern und Erdmassen nach Angehörigen.

Noch immer rund tausend Menschen von jeder Hilfe abgeschnitten

Der Vulkan Poas liegt rund 40 Kilometer von der Hauptstadt San José entfernt. In der Nähe des Vulkans war das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,2, das sich am Donnerstag um 13:21 Uhr Ortszeit ereignete. Nach einer Schätzung des Roten Kreuzes blieben am Freitagabend noch immer rund tausend Menschen in entlegenen Gegenden von jeder Hilfe abgeschnitten.

Die Touristen, die mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht wurden, stammten aus den USA, Frankreich, Kanada und Spanien. Viele von ihnen hatten sich zu den La-Paz-Wasserfällen aufgemacht, die zu den wichtigsten Touristenattraktionen des zentralamerikanischen Landes zählen. Durch Erdrutsche waren die Verbindungen zu zahlreichen Dörfern abgeschnitten. Dutzende Häuser brachen zusammen, Erdmassen begruben auch Autos unter sich.

Sowohl die Nachbarstaaten als auch die USA und China stellten Hilfe zur Verfügung. Zwei Blackhawk-Hubschrauber der US-Streitkräfte wurden aus Honduras in das Krisengebiet entsandt, um sich an den Rettungseinsätzen zu beteiligen. Unter den Getöteten befand sich ein zwölfjähriges Mädchen, das von einer umstürzenden Mauer begraben wurde. Im Erdbebengebiet leben 2,5 Millionen der insgesamt vier Millionen Einwohner Costa Ricas. (jg/ AFP)

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