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Mordfall Lena: Zwei Wochen Arrest für Facebook-Aufruf zur Lynchjustiz
"Aufstand! Alle zu den Bullen": Mit diesen Worten rief ein 18-Jähriger aus Emden im Mordfall Lena dazu auf, einen irrtümlich Verhafteten zu töten. Die elfjährige Lena wurde im März Opfer einer Sexualstraftat.
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Ein 18-Jähriger aus Emden hat einen Lynchaufruf im Internet zugegeben, der sich gegen den zu Unrecht Verhafteten im Mordfall Lena richtete. „Ich habe Bockmist gebaut“, sagte der junge Mann am Mittwoch im Jugendschöffengericht Emden. Dort muss er sich wegen Aufforderung zu einer Straftat verantworten. Es wird erwartet, dass noch im Laufe des Tages das Urteil gesprochen wird.
Der 18-Jährige hatte Ende März im sozialen Netzwerk Facebook gegen einen damals 17-Jährigen gehetzt, der nach dem Mord an der elfjährigen Lena in Emden irrtümlich unter Mordverdacht geraten war. Auf seiner Facebook-Seite schrieb der Angeklagte: „Aufstand! Alle zu den Bullen. Da stürmen wir. Lasst uns das Schwein tothauen.“ Im Gericht sagte der junge Mann, er habe sich inzwischen bei dem zu Unrecht Verdächtigten entschuldigt und ihn zum Essen eingeladen.
Fotoreportage: Mord an einem elfjährigen Mädchen
Vor dem Polizeikommissariat versammelte sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine aufgebrachte Menge von etwa 50 Personen, die die Herausgabe des Verdächtigen verlangte. Zu Übergriffen kam es aber nicht.
Die elfjährige Lena war am 24. März tot in einem Emder Parkhaus gefunden worden. Sie wurde Opfer einer Sexualstraftat. Nach der Festnahme des Unschuldigen ermittelte die Polizei einen 18-Jährigen als mutmaßlichen Täter. Er hat die Tötung gestanden. (dapd/dpa)
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