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Erinnern und Mahnen. Inschrift am Tor des ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald, das heute Gedenkort an NS-Verbrechen ist.

© imago images/Jürgen Ritter

Tagesspiegel Plus

Provokationen, Pöbeleien, AfD im Rücken: „Der historische Diskurs verschiebt sich nach rechts“

Radikale Kräfte geben in der Erinnerungskultur immer mehr den Ton an. Wie weit sie dabei gehen, erlebt der Leiter der Gedenkstätte Buchenwald täglich.

Hatten die Bauern der Lüneburger Heide nicht sich selbst gewählt? Heimat und Scholle, die Würde ihrer schweren Arbeit, Blut und Boden? Die NSDAP holte bei den Reichstagswahlen 1933 im Wahlbezirk Osthannover mehr als 54 Prozent. Doch ein Jahr später kam die Nachricht: Wo jetzt noch ihre Dörfer, Gärten, Weiden und Felder waren, wollte das Reich den größten Truppenübungsplatz des Landes errichten. Und sie mussten gehen. Die Bauern von 25 Dörfern verstanden die Welt nicht mehr. Nur die kleine Stadt Bergen nebenan blieb. Jenseits der Heide kennt man ihren Namen kaum, es sei denn als Doppelwort: Bergen-Belsen.

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