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Harvey Weinstein während einer Anhörung vor Gericht in Los Angeles.

© Foto: dpa/ Etienne Laurent

Prozess in Los Angeles: Weinsteins Anwalt beklagt „fast mittelalterliche“ Verhältnisse in Zelle

Der Filmproduzent Harvey Weinstein steht wegen mutmaßlicher sexueller Angriffe vor Gericht. Sein Anwalt kritisiert nun die Haftbedingungen.

Der frühere US-Filmproduzent Harvey Weinstein wird nach Angaben seines Anwalts vor seinen täglichen Prozessterminen in Los Angeles in einer Zelle unter „fast mittelalterlichen“ Bedingungen festgehalten.

Anwalt Mark Werksman beschrieb die Verhältnisse am zweiten Prozesstag am Dienstag als „unhygienisch“ und „stinkend“.„Sie sind fast mittelalterlich, die Bedingungen“, sagte Werksman.

Er sorge sich um Weinsteins Gesundheit und es stelle sich die Frage, ob er „diese Tortur“ ohne einen Schlaganfall oder Herzinfarkt überstehen könne. „Er ist 70 Jahre alt“, fügte Werksman hinzu.

Der Ex-Filmproduzent sitzt im Rollstuhl. Richterin Lisa Lench sagte, sie werde mit den Verantwortlichen sprechen.

Verurteilung zu 100 Jahren Haft droht

Weinstein ist wegen mutmaßlicher sexueller Angriffe gegen fünf Frauen zwischen 2004 und 2013 in Hotels in Beverly Hills und Los Angeles angeklagt. Dem einst gefeierten Produzenten von Erfolgsfilmen wie „Pulp Fiction“ und „Shakespeare in Love“ werden sexuelle Gewaltanwendung, erzwungener Oralsex und Vergewaltigung zur Last gelegt.

Es wird erwartet, dass die fünf mutmaßlichen Opfer während des zweimonatigen Prozesses in den Zeugenstand treten. Bei einer Verurteilung könnte Weinstein zu mehr als 100 Jahren Haft verurteilt werden.

Derzeit werden die Geschworenen für die Jury ausgewählt. Es wird erwartet, dass die Auswahl mehrere Tage in Anspruch nimmt.

Der heute 70-Jährige war bereits 2020 in New York wegen Vergewaltigung und schwerer sexueller Nötigung zu 23 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Enthüllungen über Weinstein hatten vor fünf Jahren zur Entstehung der #MeToo-Bewegung geführt. (AFP)

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