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Als queerer Soldat für die Ukraine im Krieg: „Ich kenne viele Schwule in der Armee, die ihre Identität verbergen“
Oleksandr Zhuhan ist seit drei Jahren als Mörserschütze an der Front. Im Interview spricht er über Homofeindlichkeit, Nationalismus und wie der Krieg ihn verändert hat.
Stand:
Oleksandr Zhuhan, als ich im Sommer in der Frontstadt Kramatorsk war, war ich negativ überrascht, als ich hörte, dass die ukrainischen Soldaten ihre Gegner, also die russischen Soldaten, oft „Pidary“ (dt. etwa Päderasten) nennen. Wie empfinden Sie das?
Das ist wirklich sehr unangenehm. Dieses Wort hat eine absolut negative Konnotation. Übrigens bezeichnen sich sowohl Ukrainer als auch Russen gegenseitig so. Eigentlich stammt dieses Wort aus dem russischen Gefängnisjargon. In Russland gibt es eine ganze Gefängniskultur, in deren Traditionen ein großer Teil der Gesellschaft aufgewachsen ist. Ich verstehe also wirklich nicht, warum wir diese Kultur hier übernehmen.
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