
© REUTERS/EMILIE MADI
Angriff auf queere Bar in Beirut: „Mehr als eine Stunde festgehalten“
Am Mittwochabend beleidigte und bedrängte eine Gruppe von Männern Besucher in einer queeren Bar im Libanon. Ob es Verletzte gibt, ist bislang nicht klar.
Stand:
Eine Gruppe von Männern hat am Mittwochabend die libanesische Bar „Om Bar“ angegriffen. Die Bar ist Teil der queeren Szene im Hauptstadtviertel Mar Mikhael. Die Angreifer beleidigten die Gäste und blockierten die Tür, wie mehrere libanesische Medien berichteten. Es sei demnach auch zu körperlichen Übergriffen gekommen. Unklar ist bislang, ob dabei jemand verletzt wurde.
Der Tageszeitung „L’Orient-Le-Jour“ zufolge hatte die Bar einen Drag-Event veranstaltet, als es zu dem Angriff kam. Augenzeug*innen vermuten dahinter die ultrachristliche Gruppe „Jnoud al-Rab“, auf Deutsch so viel wie „Soldaten Gottes“. Tarek Zeidan, Geschäftsführer der LGBTQ+-Organisation Helem, sagte gegenüber der Zeitung: „Jnoud al-Rab hielt alle als Geiseln fest und weigerte sich, die Leute rauszulassen. Und das mehr als eine Stunde lang.“ Die Identität der Angreifer konnte bisher allerdings nicht bestätigt werden.
Mehrere Nutzer*innen haben auf der Social Media-Plattform X – vormals Twitter – Videos gepostet, die den Vorfall zeigen sollen. Darauf sind Männer zu hören, die Sätze schreien wie: „Das hier ist ein Ort des Teufels, der Homosexualität fördert“ oder „Wir haben euch 100 Mal gewarnt, das ist erst der Anfang.“ In den vergangenen Monaten kam es im Libanon immer wieder zu queerfeindlichen Taten.
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