
© IMAGO/ZUMA Press Wire/IMAGO/Rouzbeh Fouladi
Fast jeder zweite Pride wurde gestört: Rekord bei Angriffen auf CSD-Umzüge
Laut einem Bericht der Amadeu Antonio Stiftung gab es in diesem Jahr mehr CSD-Demonstrationen denn je in Deutschland, aber auch eine Rekordzahl an Übergriffen.
Stand:
Die Zahl der Angriffe auf Paraden und Veranstaltungen zum Christopher Street Day (CSD) hat in Deutschland einen neuen Höchststand erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt ein am Dienstag in Berlin von der Amadeu Antonio Stiftung veröffentlichter Bericht. Demnach wurde der CSD in diesem Jahr insgesamt 245 mal gefeiert – so oft wie nie zuvor.
Bei fast jedem zweiten CSD sei es zu Angriffen und Störungen gekommen, hieß es. Fast die Hälfte davon sei von Rechtsextremen ausgegangen. 2024 wurden insgesamt 180 CSD-Veranstaltungen und 55 dagegen gerichtete rechtsextreme Vorfälle erfasst.
Die 2025 dokumentierten Angriffe reichten von rechtsextremen Gegendemonstrationen mit teils hunderten Beteiligten über Verhinderungsversuche durch rechtsextreme Kommunalpolitiker bis hin zu körperlichen Angriffen, Online-Hetze und Sachbeschädigungen, heißt es in dem Report „Queerfeindlichkeit sichtbar machen“.
Lea Lochau von der Stiftung betonte, die Angriffe auf CSD-Veranstaltungen seien keine zufälligen Provokationen, sondern Teil einer Strategie. Rechtsextreme versuchten den öffentlichen Raum zu erobern und die demokratische Zivilgesellschaft einzuschüchtern.
Die rechtsextreme Mobilisierung habe dabei ein neues Niveau an Professionalität erreicht, heißt es in dem Bericht: „Queerfeindlichkeit ist zentraler Bestandteil ihrer Strategie gegen Demokratie und Vielfalt.“
Zum Schutz der CSD-Veranstaltungen wurde den Angaben zufolge ein „Regenbogenschutzfonds“ ins Leben gerufen. Mit 100.000 Euro seien Sicherheitsmaßnahmen für fast 50 CSD-Veranstaltungen gezielt gefördert worden. (epd)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: