Kanadas Premier Carney hat trans Kind: Trump zieht über Transgender her – während Carney neben ihm sitzt

Eigentlich sollte es bei dem Besuch des kanadischen Premierministers Mark Carney am Dienstag im Weißen Haus um die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern gehen. Doch US-Präsident Donald Trump schweifte bei dem Treffen der beiden Regierungschefs vor Journalisten im Oval Office immer wieder ab und attackierte unter anderem trans Personen, wie das queere US-Magazin „The Advocate“ berichtet.

Carney, der selbst ein Kind hat, das sich als nicht-binär identifiziert, sitzt mit versteinerter Miene daneben, während Trump sagte: „Wir haben starke Grenzen. Wir haben keine Männer im Frauensport. Wir werden Ihnen Ihr Kind nicht wegnehmen und das Geschlecht Ihres Kindes ändern.“ Zudem behauptete der US-Präsident, dass die Demokraten bei einem Wahlsieg im vergangenen Jahr Amerika mit „Transgender von allen Seiten und Windrädern überall zerstört“ hätten.

Carney war zu einem Arbeitstreffen in Washington, um Fortschritte in den Handelsgesprächen zwischen den beiden Ländern zu erzielen. Trump zeigt sich Carney gegenüber seit dessen Amtsantritt deutlich respektvoller als noch mit dessen Vorgänger Justin Trudeau. Die seit Monaten laufenden Verhandlungen über eine neue Wirtschafts- und Sicherheitsbeziehung waren zuletzt ins Stocken geraten. Kanada strebt die Abschaffung aller US-Zölle auf seine Waren an.

Es ist nicht das erste Mal, dass Trump gegen Transgender wettert: Schon im Wahlkampf versprach er, „Männer aus dem Frauensport herauszuhalten“ – und setzte das bereits im Februar um. Am Tag seiner Amtseinführung wies er die Bundesbehörden per Dekret an, nur noch das männliche und das weibliche Geschlecht anzuerkennen. Er beendete zudem Diversitätsprogramme und strich Bundesmittel für geschlechtsangleichenden Maßnahmen für Minderjährige. (dak)