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Beim neuen Bandprojekt sollen Jugendlichen die Möglichkeit bekommen, ihre musikalische Identität unabhängig von Geschlechterrollen zu entwickeln.

© imago images/Shotshop

Queeres Bandprojekt gestartet: „Ziel ist es, einen ‚empowernden‘ Rahmen zu schaffen“

Eine Schöneberger Musikschule richtet eine LGBTIQ-Bandklasse ein. Vorbild ist eine Band für Erwachsene, die schon auf der Fete de la Musique gespielt hat.

Für queere Jugendliche gibt es selbst in Berlin immer noch ziemlich wenig Freizeitangebote, die sich explizit an sie wenden. Eine neue Initiative startet jetzt die Leo Kestenberg Musikschule (LKMS) in Schöneberg: Sie richtet schon in diesem Oktober eine LGBTIQ-Bandklasse ein, für die noch queere Musiker*innen bis 18/19 Jahre gesucht werden.

„Ziel ist es, einen ‚empowernden‘ Rahmen zu schaffen, in dem jugendliche LGBTIQ Musiker*innen einen sicheren Raum zum Musizieren finden“, sagt Maike Scheel, Zweigstellenleitung der LKMS für Schöneberg, die die neue Band initiiert hat. Die Jugendlichen sollen die Möglichkeit bekommen, ihre musikalische Identität unabhängig von Geschlechterrollen zu entwickeln.

Vorbild ist eine LGBTIQ-Band für Erwachsene

Scheel ist selber Musikerin und hat schon viele Bands gecoacht. Sie habt dabei auch die Erfahrung gemacht, dass es für queere Menschen nicht immer einfach ist, wenn sie als Einzelperson einer Band beitreten. „Insbesondere bei trans Personen gehört Mut dazu.“ Der Wohlfühlmoment, der zum Musizieren in der Freizeit unbedingt dazugehöre, fehle dann – auch das soll die Band ändern.

Vorbild ist eine LGBTIQ-Band für Erwachsene, die Scheel schon vor einiger Zeit an ihrer Musikschule ins Leben gerufen hat. Ein großer Erfolg, sagt sie – und eine Band mit großer Besetzung. Zwei Leute am Klavier beziehungsweise Keyboard und den Gesang, je eine Person an Bass, Gitarre und am Schlagzeug.

Insbesondere bei trans Personen gehört Mut dazu.

Maike Scheel

„Unicorn Social Club“ ist der Name. Vier Lieder hat „Unicorn Social Club“ schon im Repertoire, einige als Coverversionen und ein eigenes. Wichtig für Scheel: Die Band spielt Songs von queeren Künstler*innen, etwa „Sweet Tooth“ des trans Musikers Cavetown. Auftritt gab es zum Beispiel schon auf der Fete de la Musique und auf dem Nachbarschaftsfest vor dem Rathaus Schöneberg.

Vier Lieder hat die Band für Erwachsene „Unicorn Social Club“ schon im Repertoire.
Vier Lieder hat die Band für Erwachsene „Unicorn Social Club“ schon im Repertoire.

© privat

„Das Fernziel ist ein Auftritt auf dem Motzstraßenfest“, sagt Scheel. Besonders gefalle ihr an der Band, dass mehr als ein Musikschulprojekt sei. Die Mitglieder würden sich auch politisch Gedanken machen und diese auf den Auftritten transportieren. Bei dem Auftritt auf dem Nachbarschaftsfest sprach die Band auch über den tödlichen Angriff auf einen trans Mann beim CSD Münster.

Queere Künstler*innen im Repertoire, und durchaus auch die eigene Identität reflektieren: Das Konzept soll für die Jugendban gelten. Und wer kann sich alles melden? „Ein Instrument sollte man spielen können, aber eine riesige Erfahrung ist nicht nötig“, sagt Scheel. Die Größe der Band hängt davon ab, wie viele Interessierte es gibt.

Die Teilnahme ist übrigens kostenlos. Und über einen Namen entscheiden dann natürlich später die Bandmitglieder mit Maike Scheel gemeinsam.

Interessierte für die Band melden sich bitte bei Maike Scheel: maike.scheel@lkms.de

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