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Regieren Frauen anders als Männer?: „Merkels konsequente Haltung wird nun als Schwäche interpretiert“
Mit einem simplen „Männer“ kommentierte Angela Merkel das Ampel-Aus. Darf man sowas sagen? Und mit welchen Klischees haben Politikerinnen zu kämpfen? Ein Gespräch mit einer Politikwissenschaftlerin.
Stand:
Frau Meyer, Angela Merkel sorgte kürzlich für Aufsehen, als sie das Ampel-Aus mit dem Wort „Männer“ kommentierte. Was dachten Sie, als Sie diese Bemerkung lasen?
Das war auf keinen Fall ein Ausrutscher. Ich vermute, Merkel hat so etwas oft gedacht, aber erst jetzt, in ihrem Ruhestand, kann sie es offen aussprechen. Als aktive Politikerin musste sie stets strategisch und vorsichtig agieren. Sie musste Rücksicht nehmen – nicht nur auf Parteikollegen, sondern auch auf die politische und mediale Landschaft, in der sie sich bewegte. Dennoch hat sie es natürlich verstanden, ihre Konkurrenten, wenn nötig, gezielt zu entmachten. Auch das sagt sie ja in dem „Spiegel“-Interview über ihr Verhältnis zu Friedrich Merz: „Wir wollten beide Chef werden.“
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