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Den Brüdern Grimm auf der Spur. Bis nach Hameln, zum Rattenfänger

© Dt. Märchenstraße

Ferienstraßen: Märchenhafte Touren auf Deutschlands Ferienstraßen

„Ferienstraße“! Hört sich doch irgendwie verheißungsvoll an. Und in Deutschland gibt es gar 150 Reiserouten, die diese Bezeichnung tragen und mit einem Versprechen belegen. Die meisten präsentieren eine Region oder folgen einem besonderen Thema, von Geschichte über Weinbau bis zu Märchen. Hier nur eine kleine Auswahl der schönsten Strecken.

Romantische Straße

Die älteste und bekannteste aller Ferienstraßen führt von Würzburg nach Füssen. Seit 1950 hat sie das Deutschlandbild von Amerikanern und später Japanern geprägt. Die Fachwerkhäuser von Rothenburg ob der Tauber, die Rokoko-Pracht der Wieskirche, die Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein – das ist für viele Germany. Wer die Schönheit des Taubertals, des Nördlinger Ries oder des Lechrains mit Muße betrachten will, kann auch auf dem 460 Kilometer langen Radfernweg D 9 fahren oder dem ebenso langen Wanderweg folgen (Romantische Straße, Telefonnummer: 098 51 / 55 13 87, im Internet unter: romantischestrasse.de).

Deutsche Weinstraße

„Weinstraßen“ gibt es inzwischen viele. Das Original beginnt am Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach verläuft über 85 Kilometer durch die Hügel der Vorderpfalz bis zum Haus der Deutschen Weinstraße in Bockenheim. Unterwegs kann sind Festen wie das Hambacher Schloss oder die Wachtenburg anzuschauen. Weinfeste gibt es zwischen Frühling und Herbst eigentlich immer irgendwo. Riesling oder Weiß-, Grau- und Spätburgunder aus mehr als 300 Lagen bekommen Gäste dabei im Dubbeglas serviert, einem Halb-Liter-Humpen. Keine schlechte Idee, vorher mit Saumagen und Leberknödel eine Grundlage zu schaffen (Region Deutsche Weinstraße, Telefon: 018 05 / 876 46 36, Internet: deutsche-weinstrasse.de).

Deutsche Alleenstraße

Die Ferienstraße der Superlative ist ein mehr als 2900 Kilometer langes Netz von Alleen, das sich über zehn Bundesländer spannt. Im Schatten des Laubdachs fahren Urlauber von Rügen bis zum Bodensee. Seit 2009 führt ein Seitenarm durch den Teutoburger Wald, das Münsterland und das Bergische Land. Zu den sehenswertesten Zwischenstopps gehören Wittenberg und die Wartburg (Deutsche Alleenstraße, Telefon: 02 28 / 945 98 30, im Internet unter: alleenstrasse.com).

Vulkanstraße

Lavaströme fließen heute nicht mehr durch die Eifel, aber die Spuren der Eruptionen von einst sind noch überall zu sehen. Über 280 Kilometer folgt die Vulkanstraße Schlackenkegeln, Kratern und Geysiren. Startpunkt ist der Laacher See, ein wassergefüllter Krater, das Überbleibsel eines gewaltigen Ausbruchs vor 13 000 Jahren.

Welche Urkräfte einst in der Eifel walteten, lassen der Lava-Dome in Mendig und das Vulkanmuseum in Daun erleben – unter anderem mit einem multimedial inszenierten Ausbruch. Längere Pausen lohnen sich auch an den vielen Maaren. Die Mulden wurden einst durch explodierenden Wasserdampf gesprengt, als Magma auf Wasser traf. Aus vielen sind hübsche Seen geworden wie das Ulmener Maar, der jüngste Vulkan Deutschlands (Geopark Vulkanpark Eifel, Telefonnummer: 026 36 / 194 33, im Internet: deutsche-vulkanstrasse.com).

Deutsche Märchenstraße

Dem Leben und den Märchen der Brüder Grimm folgt diese 600 Kilometer lange Route. Sie beginnt in Hanau, der Geburtsstadt der Geschwister, und sie endet in Bremerhaven. Auf der Route liegen Marburg, wo die Brüder studierten, und Kassel, wo sie viele ihrer Märchen sammelten und ein Museum an ihr Werk erinnert. Im historischen Rathaus von Hessisch Lichtenau wird die Geschichte von Frau Holle erzählt, und in Hameln quietscht und trillert das mechanische Rattenfänger-Theater. Vor 200 Jahren erschienen die ersten Bände der Grimmschen Märchen und deshalb werden bis zum 13. September entlang der Märchenstraße Jubiläums-Vorträge, Theaterstücke, Lesungen und Konzerte gegeben. Und Mitte des kommenden Jahres eröffnet die neue „Grimmwelt Kassel“ mit 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche (Verein Deutsche Märchenstraße, Telefon: 0561 / 92 04 79 10, im Internet unter: deutsche-maerchenstrasse.com).

Sächsisch-Böhmische Silberstraße

Im Erzgebirge mag man große Namen. „Gnade Gottes“ und „Herkules-Frisch- Glück“ heißen zwei der zahlreichen Schaubergwerke entlang der 275 Kilometer langen Silberstraße. Zwischen Zwickau und Dresden führt sie zu Bergbaumuseen, Mineraliensammlungen und Lehrpfaden. Auf dem Weg liegen Bergstädte wie Schwarzenberg und Schlettau. Ein Zweig der Silberstraße führt auch auf die böhmische Seite des Erzgebirges, nach Boží Dar und Ostrov. (Tourismusverband Erzgebirge, Telefon: 03733 / 18 80 00, im Internet: silberstrasse.de).

Florian Sanktjohanser

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