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Rente mit Reue: „Nach einem Jahr fallen viele in ein tiefes Loch“
Viele Menschen freuen sich auf den Ruhestand, Hunderttausende gehen sogar jedes Jahr vorzeitig in Rente. Doch nach der ersten Euphorie folgt oft Enttäuschung.
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Barbara Dannhäuser ist eine aktive, gut organisierte Frau, die ihr Schicksal gern in die eigene Hand nimmt. Das betrifft auch die Rente. „Ich wollte den Zeitpunkt selbst wählen und nicht bis zum Schluss warten, bis man mich in Rente schickt“, erzählt die heute 66-Jährige. „Ich wollte einen würdevollen Abgang.“ Der Abgang passierte im Januar 2023, eineinhalb Jahre vor dem regulären Termin. Die Rentenabschläge für den vorzeitigen, selbst gewählten Renteneintritt nahm Dannhäuser in Kauf.
„Ich dachte damals, es muss doch etwas anderes als Arbeit geben“, sagt die Rheinländerin, „ich hatte mehr als 40 Jahre gearbeitet und viele andere Interessen“. Doch schon damals schwante ihr, dass ihr der Abschied von der Arbeit schwerfallen würde. Dannhäuser hatte eine Leitungsaufgabe in einem Sozialverband. Sie hat Gesetze mitkonzipiert, ihr Rat war gefragt. „Ich habe meine Arbeit geliebt“, berichtet sie, „sie war sinnstiftend für mich“.
„Das erste halbe Jahr war wunderbar“
Deshalb bereitet sie sich gründlich auf den Wechsel vor. So gründlich, wie es kaum jemand tut. Bereits zwei Jahre vor dem großen Schritt geht sie zu einer Therapeutin. Sie sprechen darüber, was sich Dannhäuser von ihrem Rentnerinnendasein wünscht, welche Hindernisse es geben könnte, welche Netzwerke sie aufbauen sollte und welche Pläne sie für den Ruhestand hat.
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