Sechs Verdächtige festgenommen: Leiche von Zwölfjähriger in Koffer in Paris entdeckt

Grausame Entdeckung in Paris: In der französischen Hauptstadt ist die Leiche eines vermissten zwölfjährigen Mädchens in einem Plastikkoffer gefunden worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Samstag mitteilte, wurde der Koffer am Freitagabend gegen 23.00 Uhr nahe dem Wohnhaus des Mädchens von einem Obdachlosen entdeckt.

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen wurden sechs Verdächtige im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Der Vater des Mädchens machte sich den Angaben zufolge Sorgen, als die Zwölfjährige am Freitagnachmittag nicht von der Schule nach Hause kam. Er alarmierte seine Frau, die zur Polizei ging und die Tochter als vermisst meldete.

Die Mutter des Mädchens veröffentlichte zudem auf Facebook einen Zeugenaufruf, dem zwei Fotos ihrer Tochter beigefügt waren. Eines zeigte offenbar Aufnahmen einer Überwachungskamera. Ihre Tochter sei „um 15.20 Uhr das letzte Mal gesehen worden“, und zwar in ihrem Wohnhaus und in Begleitung eines Mädchens, „das wir nicht kennen“, schrieb die Mutter.

Leiche im Innenhof ihres Wohnhauses gefunden

Die Staatsanwaltschaft leitete nach eigenen Angaben Mordermittlungen ein. Wie aus ihrem Umfeld verlautete, hatten die Überwachungskameras aufgezeichnet, wie das Mädchen nach der Schule das Wohnhaus betrat. Danach sei es verschwunden, hieß es.

Aus Ermittlerkreisen verlautete, dass der Koffer im Innenhof des Hauses gefunden wurde, in dem die Familie des Mädchens wohnt und der Vater als Hausmeister arbeitet. Der Leichnam der Zwölfjährigen war demnach mit Tüchern bedeckt. Neben dem Plastikkoffer mit der zerstümmelten Leiche hätten zwei kleinere Koffer gestanden.

Sechs Verdächtige festgenommen

Nach Angaben aus Ermittlerkreisen wurden in der Nacht drei Verdächtige in der Nähe des Fundorts festgenommen. Am Samstagmorgen wurde zudem eine Frau in der Stadt Boi-Colombes, nordwestlich von Paris, festgenommen. All vier seien in Polizeigewahrsam genommen worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Am Nachmittag wurden einer weiteren Quelle aus Ermittlerkreisen zufolge zwei weitere Verdächtige festgenommen und ebenfalls in Polizeigewahrsam genommen.

Umfeld äußert massive Angst

Am Samstagmorgen stand auf der Straße vor dem Wohnhaus der Familie ein Auto der Polizeiforensik, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Das zwölfstöckige Haus steht in einem Viertel des 19. Pariser Arrondissement, in der sich sowohl Wohnhäuser als auch Geschäfte befinden.

Eine Mutter beteuerte gegenüber einem AFP-Reporter vor Ort, sie habe Angst, ihre Kinder in dem Viertel allein zu lassen. „Das ist schrecklich, schrecklich“, sagte sie. Die Mutter einer Klassenkameradin der Getöteten sagte AFP, sie wage sich „nicht mehr alleine aus dem Haus“. (AFP)