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Im RBB-Fernsehzentrum wird der Slogan „Bloß nicht langweilen“ weggekratzt.

© promo / Foto: Olaf Jelinski

Sichtbares Aufräumen im Rundfunk Berlin-Brandenburg: Langeweile 2.0 täte gut

Im RBB-Fernsehzentrum wurde der Slogan „Bloß nicht langweilen“ entfernt. Es muss kein neuer her.

Joachim Huber
Eine Glosse von Joachim Huber

Stand:

Als Patricia Schlesinger 2016 zur RBB-Intendantin gewählt wurde, gab sie eine Losung aus: Wir wollen und werden den Sender rocken, gefasst in den Slogan „Bloß nicht langweilen“. RBB-Autos und Plakatwände wurden beklebt, Spots produziert – keiner und keine sollte der Ansage entkommen können. Das Ergebnis war dann zweigeteilt: Die Programme konnten mit dem Marketing in keiner Weise Schritt halten, insbesondere das RBB-Fernsehen blieb eine bräsige Melange.

Schlesinger erfüllte Slogan mit Leben

Zyniker könnten sagen, spätestens mit ihrer zweiten Amtszeit nahm Schlesinger die Dinge selbst in die Hande. All die Affären und Affärchen um ihre Intendanz haben den Langeweile-Nimbus weggeblasen, den Spruch „Alter, was hier heute wieder los war“ mit Leben erfüllt. Tempi passati. Jetzt heißt das Programm kurz und knapp: Aufklärung.

Neue Zeiten, neue Slogans? Am RBB-Fernsehzentrum wurde der überkommene Claim weggekratzt. Ob Marketingexperten schon an Novitäten basteln? „Ehrlich sendet am längsten“, „Wir können alles. Außer Boni“, „Hier bin ich Mensch, hier schalt ich ein“.

Wenn wir was zu raten hätten: Macht mal Slogan-Pause. Kein Angeber-Spruch, der die Mitarbeitenden unter Druck setzt und in der Öffentlichkeit Spott und Hohn auslöst. Es würde sehr reichen, wenn aus dem Kürzel RBB eine respektable programmliche Anstrengung würde, also ein Rundfunk Berlin-Brandenburg.

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