
© dpa/Zacharie Scheurer
Spendenvolumen sank im vergangenen Jahr deutlich: Grünen-Wähler und junge Erwachsene geben am häufigsten für wohltätige Zwecke
Einer Studie zufolge unterscheidet sich das Spendenverhalten je nach Parteipräferenz und Alter mitunter deutlich. Wenig generös ist demnach die Gruppe der 50- bis 64-Jährigen.
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Wähler der AfD spenden deutlich weniger für wohltätige Zwecke, während Grünen-Wähler merklich spendenfreudiger sind. Zugleich ist die Spendenbereitschaft bei Menschen im Alter von 18 bis 34 höher als in anderen Altersgruppen.
Das geht aus einer noch unveröffentlichten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) unter Bezugnahme auf Daten für das Jahr 2023 hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt.
Demnach gaben im vergangenen Jahr 59 Prozent der Grünen-Wähler an, gespendet zu haben, durchschnittlich waren es 609 Euro. „Dagegen war die Spendenbereitschaft bei AfD-Anhängern am niedrigsten: Nur 28 Prozent der AfD-Sympathisanten spendeten - im Durchschnitt etwa 364 Euro“, heißt es in dem Bericht.
Ein weiteres Ergebnis: Anhänger der Grünen und der SPD spendeten eher als die der Union. Die Spendenbereitschaft von Wählern der CDU und CSU war um sieben bis acht Prozentpunkte niedriger.
Das industrienahe IW stützt sich bei seinen Berechnungen auf eine repräsentative Personenbefragung bei rund 5400 Erwachsenen ab 18 Jahren im Frühjahr 2024 sowie auf Daten aus dem Mikrozensus, wie es in dem Bericht heißt.
Demnach haben Erwachsene 2023 im Schnitt 402 Euro gespendet, das waren lediglich zwei Euro weniger als im Vorjahr. Da aber die Spenderzahl insgesamt zurückging, verringerte sich das Spendenvolumen.
Spendenbereitschaft bei 50- bis 64-Jährigen am geringsten
Der Studie zufolge haben 45 Prozent der Erwachsenen im vergangenen Jahr Geld gespendet, das waren sechs Prozentpunkte weniger als noch im Vorjahr. Dadurch sank das Spendenvolumen 2023 um 1,6 Milliarden gegenüber 2022 auf nur noch 12,5 Milliarden Euro.
Besonders hohe Anteile an Spendern fanden sich demnach bei den 18- bis 34-Jährigen. Mit einer Spendenquote von 49 Prozent und einer durchschnittlichen Spendenhöhe von 575 Euro würden sie am meisten geben, teilte das IW mit.
Mit 41 Prozent und einer Höhe von durchschnittlich 281 Euro war die Bereitschaft demnach bei den 50- bis 64-Jährigen hingegen am geringsten.
Menschen mit höherer Bildung wiesen eine um sieben Prozentpunkte höhere Spendenwahrscheinlichkeit auf als solche mit mittlerer Reife. Wenn sie spendeten, gaben sie zudem 268 Euro mehr.
„Ebenso war die Spendenbereitschaft im Westen Deutschlands um 224 Euro höher als im Osten und bei Männern um 203 Euro höher als bei Frauen“, heißt es in dem Bericht. (epd, KNA)
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