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Supermond 2024 im Oktober: Wann das Himmelsspektakel heute am besten zu sehen ist
Am Donnerstag wirkt der Mond besonders groß. Wann er zu sehen ist und warum das noch nicht die einzige Besonderheit am Himmel ist, lesen Sie hier.
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Festspiele für Astronomie-Fans: Dieser Tage kommen sowohl ein Komet, als auch der Mond besonders nah an die Erde heran. Beide sind mit bloßem Auge sichtbar, wenn man zur richtigen Zeit schaut und die Wetterbedingungen stimmen.
- Der Komet Tsuchinshan-ATLAS taucht bereits seit einigen Tagen kurz nach Sonnenuntergang am westlichen Abendhimmel auf. Am 13. Oktober hatte er die geringste Entfernung zur Erde, nun wird sein Licht schwächer, doch bis ungefähr 25. Oktober soll er trotzdem noch zu beobachten sein. Auch ohne Teleskop.
- Damit nicht genug: Am Donnerstag, dem 17. Oktober zeigt sich der Mond in ungewöhnlicher Fülle.
Wie nah kommt der Mond der Erde?
Beim sogenannten „Supermond“ hat der Erdtrabant eine relativ geringe Distanz zur Erde. Zur Erklärung: Der Mond fliegt in einer elliptischen Bahn um die Erde. Mal ist er näher dran, mal ist er weiter weg. Ist der Mond besonders weit weg, kann der Abstand 406.000 Kilometer betragen, am Donnerstag aber liegt die Distanz bei nur 357.174 Kilometern.
Supermond: Kann man den Unterschied erkennen?
Eine weitverbreitete Annahme besagt, dass ein sogenannter Supermond im Vergleich zum „normalen“ Mond merklich größer am Nachthimmel erscheint. Tatsächlich fällt der Unterschied visuell aber nicht so deutlich aus wie zunächst angenommen.
Zum Vergleich: Der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie zufolge entspricht die Differenz zwischen dem größtmöglichen und dem kleinstmöglichen Vollmond in etwa dem Größenunterschied von einer 1-Euro-Münze zu einer 2-Euro-Münze. Direkt nebeneinander platziert mag der Größenunterschied durchaus auffallen – ohne Referenz könnte sich die Unterscheidung allerdings schwierig gestalten.
Mondtäuschung: Was hat es damit auf sich?
Wenn sich der Mond in unmittelbarer Nähe zum Horizont befindet, erscheint er uns größer, als wenn er hoch am Himmel steht. Diesen Effekt bezeichnet man gemeinhin als Mondtäuschung oder auch Mondillusion.
Die optische Täuschung ist reine Kopfsache. Vergleicht man Fotos vom Mond knapp über dem Horizont mit Fotos vom bereits aufgegangenen Mond, dann wird deutlich, dass der Satellit auf beiden Fotografien genau gleich groß ist.
Eine gängige Theorie begründet das Phänomen mit der fehlenden Raumtiefe: Steht der Mond am Horizont, dann können wir ihn in Relation zur Landschaft (Berge, Wälder, Gebäude) setzen. Steht der Mond hoch am Himmel, dann fehlt dem menschlichen Auge die Tiefeninformation. Er erscheint uns dann weiter weg.
Das Zusammentreffen von Vollmond und Erdnähe führt übrigens zu extremen Gezeiten wie etwa Springfluten, da Sonne, Mond und Erde in einer Linie stehen. Etwaige Herbststürme können diesen Effekt noch verstärken. (TMA, MIRA, dpa)
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