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Im Zuge der Ermittlungen nach dem Tod von 39 Migranten in einem Lastwagen in Großbritannien sind mehrere Menschen verhaftet worden. 

© Stefan Rousseau/PA Wire/dpa

Tote Vietnamesen in Kühllaster in Großbritannien: Anklage wegen Menschenhandels und fahrlässiger Tötung erhoben

Vor einem halben Jahr erstickten 39 Vietnamesen in einem Kühllaster. Nun wird den Verantwortlichen der Prozess gemacht – einer davon kommt wohl aus Deutschland.

Ein halbes Jahr nach dem Tod von 39 Geflüchteten in einem Kühllaster in Großbritannien sind in Frankreich 13 mutmaßliche Verantwortliche angeklagt worden. Sechs der Angeklagten werde fahrlässige Tötung vorgeworfen, alle 13 Beschuldigte müssen sich wegen mutmaßlichen Menschenhandels verantworten, hieß es am Samstag aus französischen Gerichtskreisen. Aus Ermittlerkreisen verlautete zudem, dass der mutmaßliche Hauptverantwortliche in Deutschland festgenommen worden sei.

In dem Fall, der im Oktober vergangenen Jahres Europa geschockt hatte, wurden nach neuen Angaben in der vergangenen Woche insgesamt 27 Verdächtige in Frankreich, Belgien und auch Deutschland verhaftet.

Darunter befand sich auch der mutmaßliche Chef der Organisation: Der 29-jährige Mann wurde nach Angaben aus französischen Ermittlerkreisen in Deutschland gefasst. Er sei auf Grundlage eines von Frankreich beantragten europäischen Haftbefehls festgenommen worden, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP. Die Nationalität des Mannes wurde zunächst nicht bekannt.

In Belgien wurden 13 Verdächtige festgenommen. Gegen elf von ihnen wurde bereits Anklage wegen Menschenhandels, Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation und Betrugs erhoben.

Die Leichen der 39 Vietnamesen waren Ende Oktober 2019 in einem Industriegebiet östlich von London in einem Kühl-Lastwagen entdeckt worden. Laut Obduktionsbericht starben die in dem Container eingesperrten Menschen an Sauerstoffmangel und Überhitzung. (AFP)

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