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Als sie mit Einzelsitzungen nicht weiterkommt, schließt Vera sich einer Gruppe an, deren Mitglieder gemeinsam an sich selbst arbeiten (symbolbild). 

© Bearbeitung: Tagesspiegel/Getty Images/andreswd

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Vera versucht, sich selbst zu helfen: Kann „Radikale Therapie“ ohne Therapeut funktionieren?

Als sie mit Einzelsitzungen nicht weiterkommt, schließt Vera sich einer Gruppe an, deren Mitglieder gemeinsam an sich selbst arbeiten. Fachleute sehen das kritisch.

Stand:

Vera hat schwere Päckchen zu tragen. Ihr Vater stirbt, als sie noch zur Schule geht, ihre Familie zerstreitet sich. Als Vera sich von ihrem Ex-Freund trennt, bedrängt er sie, stalkt sie. Ihr Heil sucht die junge Frau, die in Wirklichkeit anders heißt, zunächst in Selbsterfahrungen, schließlich in tiefenpsychologisch fundierter Einzeltherapie. Doch irgendwann läuft das Rezept aus.

Dem „Mental Health Report 2024“ zufolge leiden 31 Prozent der Deutschen unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen. Besonders betroffen sind demnach junge Frauen wie Vera. Doch so verbreitet psychische Leiden sind, so rar sind die Therapieplätze. Die durchschnittliche Wartezeit für einen Behandlungsbeginn liegt laut Bundespsychotherapeutenkammer bei etwa fünf Monaten – auf dem Land teilweise noch länger. Dem Gesundheitsreport zufolge gibt jede vierte Person an, mentale Probleme überhaupt nicht behandeln zu lassen.

Und ein weiteres Viertel behandelt die eigene psychische Erkrankung nicht professionell, sondern in Eigenregie.

31
Prozent der Deutschen geben an, unter psychischen Erkrankungen zu leiden.
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