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Wo mindestens 52.000 Menschen starben: Schüler singen „Ausländer raus“ in KZ-Gedenkstätte
In Bergen-Belsen wurden von den Nazis tausende Menschen in den Tod getrieben. Im vergangenen Jahr grölte eine Gruppe Jugendlicher dort die rassistische Version eines Gigi-D’Agostino-Songs.
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Eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern hat laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr auf dem zentralen Platz der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen in Niedersachsen „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ gegrölt. Wie die Bielefelder „Neue Westfälische“ (Samstagsausgabe) berichtete, sangen die Jugendlichen die rassistisch umgedichtete Version des Gigi-D’Agostino-Hits „L’amour Toujours“. Gegen die Gymnasiastinnen und Gymnasiasten aus Bielefeld wurden demnach Anzeige erstattet und Disziplinarmaßnahmen eingeleitet.
Der Zeitung zufolge waren mehrere Jugendliche der Besuchergruppe an dem Vorfall beteiligt. Die begleitenden Lehrkräfte seien zu diesem Zeitpunkt an einer Ticketkasse beschäftigt gewesen. Aufsichtspersonal der Gedenkstätte habe eingegriffen und die Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe zurechtgewiesen. Der Schulleiter des Gymnasiums habe später Disziplinarmaßnahmen verhängt und den Vorfall zur Anzeige gebracht, berichtete die Zeitung weiter.

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Eine Sprecherin der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten bestätigte den Vorfall. Dieser ereignete sich demnach bereits Anfang Juli 2024. „Wie in anderen Fällen ist die Gedenkstätte daraufhin mit der Schule in Kontakt gegangen, die offenbar die weiteren Maßnahmen ergriffen hat“, sagte die Sprecherin weiter.
Bis zur Befreiung des Lagers Bergen-Belsen durch britische Truppen am 15. April 1945 starben mindestens 52.000 Häftlinge. Laut der „Stiftung niedersächsische Gedenkstätten“ konnten bis heute nur Namen und Daten zu etwa 11.500 Toten gefunden werden.
Videos mit dem umgedichteten Party-Hit werden seit Oktober 2023 im Internet verbreitet. Für einen Skandal sorgte im vergangenen Jahr besonders das Video einer Pfingst-Party im Sylter Luxusort Kampen, auf der die Feiernden ebenfalls „Deutschland den Deutschen“ skandiert hatten. (AFP, Tsp)
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