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Eine Frau liegt erkältet auf dem Sofa und hält ihr Smartphone in der Hand.

© Getty Images/Guido Mieth

Chatbot statt Wartezimmer: Fast jeder Zweite hat schon mal eine KI zur Gesundheit befragt

Immer mehr Menschen in Deutschland nutzen KI, um sich zu Symptomen und Gesundheitsthemen zu informieren. Dabei haben viele Menschen noch Bedenken.

Stand:

Immer mehr Menschen in Deutschland befragen einer Umfrage zufolge KI-Chatbots zu Symptomen und Gesundheitsthemen. 45 Prozent geben an, ihre persönlichen gesundheitlichen Fragen schon mal einem Chatbot gestellt zu haben, wie der Digitalverband Bitkom am Donnerstag mitteilte. Zehn Prozent nutzen diese Möglichkeit sogar häufig. Mehr als die Hälfte vertraut laut eigener Aussage den Antworten von Chatbots auf gesundheitliche Fragen.

Jeder Zweite versteht seine Symptome mit KI-Chatbots besser als mit der herkömmlichen Internetsuche. Fast ein Drittel hält die KI-Antworten für ähnlich wertvoll wie die Zweitmeinung einer Ärztin oder eines Arztes. Dennoch sind sich 39 Prozent unsicher, wie viel sie den KI-Bots anvertrauen sollen.

39
Prozent der Befragten sind sich unsicher, wie viel sie den KI-Bots anvertrauen sollen.

Für Bitkom-Vizepräsidentin Christina Raab sind Vertrauen und Transparenz im Umgang mit Chatbots entscheidend. Sie sagt: „Die Menschen müssen nachvollziehen können, wie die KI zu ihren Empfehlungen kommt, um sie verantwortungsvoll einzusetzen.“

Die Mehrheit der Befragten hält Künstliche Intelligenz für sinnvoll, um eine Zweitmeinung für medizinische Entscheidungen einzuholen. Auch die Früherkennung von Krebs oder die Analyse von Röntgen- oder CT-Bilder betrachtet eine Mehrheit als nützlich. 56 Prozent schätzen KI bei organisatorischen Aufgaben in Praxen. 15 Prozent können sich keine sinnvolle Nutzung von KI im Gesundheitswesen vorstellen.

Die Menschen müssen nachvollziehen können, wie die KI zu ihren Empfehlungen kommt.

Christina Raab, Bitkom-Vizepräsidentin

Viele haben beim Einsatz von KI im Gesundheitswesen aber auch Bedenken. Die größten Sorgen machen sich die Befragten um einen möglichen Datenmissbrauch und eine geringe menschliche Zuwendung in der Behandlung. Auch bei möglichen Fehlentscheidungen gibt es Bedenken. Jeder Dritte gab an, vor dem Einsatz der KI in der Medizin Angst zu haben.

KI biete Chancen sowohl für die Diagnose als auch für die Therapie, sagt Raab. „Damit sich diese Potenziale entfalten können, müssen Patientendaten bestmöglich geschützt werden.“

73 Prozent der Befragten nutzen Smartphone Apps zum Thema Gesundheit. Am häufigsten werden zentrale Gesundheitsapps wie Google-Fit genutzt oder auch Apps, die sportliche Aktivitäten aufzeichnen. Jeder Dritte nutzt Apps mit Fitnessübungen. Bei vielen ist das durchaus erfolgreich – 64 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer fühlen sich gesünder. Jedoch fühlen sich 14 Prozent von den Apps häufig unter Druck gesetzt.

62 Prozent gaben an, die elektronische Patientenakte mit einem eigenen Zugang nutzen zu wollen. 17 Prozent widersprachen eigenen Angaben zufolge der Einrichtung der Akte oder wollen das noch tun. Der persönliche Zugang über eine eigens zu beantragende Gesundheits-ID sei für viele noch zu kompliziert, sagt Bitkom-Vizepräsidentin Raab. Sie spricht sich für Vereinfachungen aus.

Die Mehrheit derer, die von der elektronischen Patientenakte schon gehört haben, sieht in ihr Vorteile. Als größte Herausforderung sehen allerdings 63 Prozent, dass Ältere dadurch benachteiligt werden könnten. 88 Prozent der Befragten halten die Digitalisierung im Gesundheitswesen grundsätzlich für richtig. Für die Umfrage wurden 1145 Menschen ab 16 Jahren befragt. (AFP)

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