
© Nasjonalmuseet/Børre Høstland
Was passiert, wenn wir sterben?: „Zwischen Nase und Mund bildet sich ein blasses Dreieck“
Sterbebegleiter Dirk Müller sah den Tod schon oft. „Wir haben verlernt, mit ihm richtig umzugehen“, sagt er. Er weiß, Sterben ist nicht schön, kann aber gut sein. Darüber will er aufklären.
Stand:
Es mag sein, dass der Tod der große Gleichmacher ist. Das Sterben ist es nicht. Die Art, wie wir am Ende gehen, ist sehr individuell. Dirk Müller, der als Sterbebegleiter den Tod schon hundertmal miterlebt hat, weiß das. Seit mehr als 25 Jahren engagiert sich der gelernte Alten- und Palliativpfleger in der Hospizbewegung: Er spendet Sterbenden Trost, die ohne ihn allein wären, steht Angehörigen bei, die bald einen Menschen verlieren werden und nicht wissen, wie sie damit umgehen sollen. Er bildet Pflegekräfte weiter, die überfordert sind mit der Betreuung von Menschen an ihrem Lebensende und spricht mit Hausärzten, die mehr über die Möglichkeiten der modernen Palliativmedizin erfahren wollen.
Dirk Müller leitet den Bereich Hospiz und Palliative Geriatrie im Berliner Unionhilfswerk. In den Räumlichkeiten in der Friedrichshainer Richard-Sorge-Straße, im Herzen eines quirlig-lebendigen Kiezes, pflegt man einen sehr vertrauten Umgang mit dem Tod. Hier befinden sich neben dem Büro von Dirk Müller auch die Räumlichkeiten des Hospizdienstes Ost, der vom Unionhilfswerk getragen wird. Dazu gehört eine Beratungsstelle für Menschen, die Fragen zu Sterben, Tod oder Trauer haben. Zudem gibt es Seminare für Pflegekräfte und Schulungen für ehrenamtliche Sterbebegleiter.

© privat
Dirk Müller hat einen – selbst gewählten – Erziehungsauftrag: über das Sterben aufzuklären, damit es den Menschen leichter fällt und, mindestens ebenso wichtig, leichter gemacht wird. Er will das Wissen über den Tod zurückholen in die Gesellschaft.
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