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Im Alter muss die medizinische Versorgung intensiver sein – und damit oft teurer. (Symbolbild)

© Getty Images/E+

Tagesspiegel Plus

Darf man an gewonnene Lebenszeit ein Preisschild hängen?: „Den Willen vieler Patienten zu berücksichtigen, könnte Geld sparen“

In Deutschland diskutiert man ungern über die Frage, was eine Behandlung im Alter kosten darf. Der Gesundheitsexperte Reinhard Busse hat dafür nur wenig Verständnis.

Stand:

Der Bundesdrogenbeauftragte Hendrik Streeck hat eine heftige Debatte angestoßen. Er fragte, ob man sehr alten Menschen noch besonders teure Medikamente verordnen sollte. Damit hat er Zustimmung, aber auch heftige Kritik ausgelöst.

Wie beurteilt das ein Gesundheitsökonom, der zu den Kosten des Gesundheitswesens forscht und die Einsparpotentiale kennt?

Herr Prof. Busse, ist die von Hendrik Streeck aufgeworfene Frage ein Tabubruch?
Nein, denn es ist natürlich richtig, sich dieser Debatte zu stellen. In Deutschland gibt es anders als in anderen Ländern einen großen Unwillen, die Kosten für gewonnene Lebenszeit und Lebensqualität zu berücksichtigen. Dagegen ist es zum Beispiel in Großbritannien völlig gerechtfertigt, zu fragen, was ein gewonnenes Lebensjahr kostet. Das ist nicht kaltherzig, sondern ökonomische Vernunft. Und Empathie für den Willen der Betroffenen.

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