
© Getty Images/iStockphoto
Keine Empathie, nicht mal für Angehörige: Wie eine frontotemporale Demenz die Persönlichkeit auslöscht
Bei einer besonderen Form der Demenz sterben in großen Hirnarealen die Zellen ab. Die Belastung für das familiäre Umfeld ist riesig – und die Hoffnung auf Heilung bisher klein.
Stand:
Mia sitzt mit ihrem Sohn Michael in einer Spezialsprechstunde der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Ulm. Michael kichert und stupst seine Mutter immer wieder an, ganz wie ein kleiner Junge, der die Mama necken möchte. Nur, dass er kein kleiner Junge mehr ist, sondern ein Mann Mitte 30, top ausgebildeter Physiker.
Und deshalb sitzt Michael heute hier in der Spezialsprechstunde. Denn die ist für Menschen mit einer Frontotemporalen Demenz (FTD) und ihre Angehörigen. Diese Form der Demenz ist mit etwa 33.000 Betroffenen hierzulande zwar im Vergleich zur Alzheimer-Demenz selten. Sie schreitet aber schnell voran und ist extrem lebensverkürzend, weil sie bereits in jüngeren Jahren zuschlägt. Und anders als bei der Alzheimer-Demenz äußert sie sich nicht in Form von Gedächtnisverlust, sondern durch Veränderungen in der Persönlichkeit und im Sozialverhalten.
- showPaywall:
- true
- isSubscriber:
- false
- isPaid:
- true