zum Hauptinhalt
Kolumne – Die gute Frage

© Lisa Rock für den Tagesspiegel

Die gute Frage: Kirschen und Wasser – verträgt sich das?

Der Ratschlag hält sich hartnäckig: Wer Kirschen nascht, sollte danach kein Wasser trinken, sonst droht Bauchweh. Aber was ist dran an Omas Weisheit?

Eine Kolumne von Claudia Füßler

Stand:

Der Ratschlag hält sich hartnäckig: Wer Kirschen nascht, sollte danach kein Wasser trinken, sonst droht Bauchweh. Aber was ist dran an Omas Weisheit?

Tatsächlich hält er einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht stand. „Das Problem ist eher der Verzehr großer Mengen“, sagt der Mediziner Moritz Schiemer von der Universitätsklinik Freiburg, „Kirschen sind relativ reich an kurzkettigen Zuckermolekülen wie Fructose und Sorbitol sowie an Ballaststoffen.“

In rauen Mengen konsumiert, überfordern diese die Kapazität des Verdauungssystems und wirken durch Gärungsprozesse blähend. „Die Beschwerden beginnen dann meist eine halbe bis eine Stunde nach dem Essen – mit oder ohne ein Glas Wasser“, sagt Schiemer.

Kirschen schmecken immer.

© dpa / Klaus-Dietmar Gabbert

Experten mutmaßen, dass für die Durchfälle und Verdauungsbeschwerden nach einer Kirsch-Wasser-Kombination in früheren Zeiten eher die zweifelhafte Qualität von Brunnenwasser verantwortlich war. Mit der heutigen Qualität von Trinkwasser ist es hingegen problemlos möglich, Wasser zu trinken, wenn man gerade Kirschen gegessen hat.

Alle bisher erschienenen Folgen der Kolumne „Die gute Frage“ lesen Sie auf der Kolumnenseite des Tagesspiegel.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })