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Genitalverletzungen bei Männern: „Sie sprechen nicht mal mit ihrem besten Freund darüber“
Die Geschlechterforscherin Myriam Raboldt hat sich mit dem Thema Genitalverletzungen beschäftigt – und ist dabei vor allem auf Hilflosigkeit und Einsamkeit gestoßen.
Stand:
Frau Raboldt, Sie werfen in Ihrem Buch „Schweigen, Scham und Männlichkeit“ einen Blick in die sehr dunkle und beklemmende Welt, in der Männer mit Genitalverletzungen leben. Wie erklären Sie sich, dass dieses Thema derart schambehaftet ist?
Es hat viel mit der Sozialisation zu tun, ob und in welcher Intensität man sich mit dem eigenen Körper auseinandersetzt. Jungen und Männer sind im Unterschied zu Frauen nicht eingeübt darin und deshalb ungleich schamhafter. Manche gehen erst mit 70 das erste Mal zum Urologen. Einer meiner Interviewpartner wäre fast daran gestorben, dass die Hürde, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, so hoch für ihn war.
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