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Ein Junge im Grundschulalter kratzt sich mit beiden Händen am Kopf.

© Getty Images/Westend61

Hilfe, es juckt!: So wird man Kopfläuse wieder los

Jedes zehnte Kind hat mal Kopfläuse. Das juckt und gilt darüber hinaus noch als unhygienisch. Unser Autor räumt mit alten Vorurteilen auf und verrät, was wirklich hilft.

Magnus Heier
Eine Kolumne von Dr. Magnus Heier

Stand:

Die Kopflaus (nicht die Kleider- oder die Filzlaus) liebt ungewaschene wie gewaschene Haare. Sie ist kein Zeichen mangelnder Hygiene. Kopflausbefall ist ausgesprochen häufig: Je nach Quelle ist jedes zehnte Kind mal betroffen.

Kopfläuse befallen den Menschen wahrscheinlich, seit es Menschen gibt: Am schlimmsten war es im 17. Jahrhundert, als die Menschen anfingen, Perücken zu tragen.

Unter der Perücke waren die Läuse geschützt, es war warm und feucht. Läuse waren so häufig, dass „lausfarben“ eine übliche Kleiderfarbe war. Und in einer gewagten Drehung galten verlauste Männer als besonders potent – ausgerechnet.

Die Stiche der Laus selbst bemerkt man nicht. Später fängt es an zu jucken. Vor allem Kinder kratzen sich auffällig häufig, die Stellen beginnen, sich zu entzünden. Die Tiere finden sich vor allem hinter den Ohren und sind mit Glück mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Die Übertragung der Läuse geschieht direkt – von Kopf zu Kopf.

Magnus Heier, Kolumnist

Man kann auch die Haare nass machen und dann Strähne für Strähne kämmen – mit einem Läusekamm, dessen Zinken einen sehr kleinen Abstand haben. Die Läuse lassen sich auf dem Hintergrund des Kammes meist gut erkennen.

Deren Eier allerdings weniger: Sie kleben am Ansatz der Haare. Neben dem Auskämmen ist aber eine medikamentöse Behandlung der Kopfhaut unerlässlich: Einige Mittel gibt es rezeptfrei in der Apotheke, andere rezeptpflichtig beim Arzt.

Um Infektionen zu vermeiden, wird immer wieder vor Mützen, Kopfkissen und Handtüchern betroffener Kinder gewarnt. Aber deren benutzte Wäsche ist meist lausfrei.

Die Übertragung der Läuse geschieht offensichtlich eher direkt – von Kopf zu Kopf. Und das mag auch eine Ursache dafür sein, dass sich Kinder eher anstecken als Erwachsene. Und deswegen gibt es für Kindergarten- und Schulkinder eine Melde- und eine Behandlungspflicht!

Alle bisher erschienenen Folgen der Kolumne „Im weißen Kittel“ finden Sie auf der Übersichtsseite.

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