zum Hauptinhalt
In mehr als 200 Einsätzen holten die ehrenamtlichen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der DLRG Menschen in Not aus dem Wasser.

© obs/Arno Schwamberger

Kinder in Seenot: Selbstüberschätzung und fehlende Eltern-Aufsicht

Kinder in Seenot und weit und breit keine Spur von den Eltern - solche Fälle erleben die Rettungsschwimmer der DLRG immer häufiger. Warnsignale werden häufig missachtet.

Stand:

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) beobachtet eine zunehmende Selbstüberschätzung an deutschen Stränden sowie immer häufiger fehlende Aufsicht von Eltern für ihre Kinder.

Wir appellieren an alle Badegäste, nur die bewachten Strandabschnitte aufzusuchen.

Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG)

In diesem Sommer hätten die ehrenamtlichen Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer bereits mehr als 200 Rettungseinsätze im Wasser an Nord- und Ostsee leisten müssen, teilte der DLRG-Bundesverband am Mittwoch in Bad Nenndorf mit: „Strömungen und das Überschätzen der eigenen Fertigkeiten sind die häufigsten Ursachen dafür, dass es zu brenzligen Situationen kommt.“ Immer wieder komme es vor, dass die Badegäste die Warnsignale der Wasserretter nicht beachteten, hieß es weiter.

Auf Warnsignale achten

Angesichts dieses und vieler weiterer Einsätze mahnt die DLRG zu noch mehr Vorsicht in den verbleibenden Wochen der Badesaison: „Wir appellieren an alle Badegäste, nur die bewachten Strandabschnitte aufzusuchen. Vor dem Gang zum Wasser sollte der Blick immer in Richtung der Rettungsschwimmer gerichtet sein.“

Sei an deren Station die gelbe Flagge gehisst, seien die Bedingungen im Wasser für die meisten Menschen bereits gefährlich. Bei gehisster roter Flagge sollte niemand mehr ins Wasser gehen. Ein orangefarbener Windsack signalisiere zudem ablandigen Wind: Luftmatratzen und andere aufblasbare Freizeitgeräte drohten dann abgetrieben zu werden. Bei knapp der Hälfte der Einsätze im Wasser spielten diese eine Rolle.

Mehr Fälle fehlender Aufsicht

Während sich die Einsatzzahlen an den Küstenstränden insgesamt im üblichen Rahmen befänden, steche eine Statistik heraus, fügte die DLRG hinzu: Bis zum 22. August hätten die Lebensretter bereits mehr als 1.300 Fälle verzeichnet, in denen vermisste Kinder oder deren Eltern gesucht wurden.

Das seien schon jetzt mehr als in der gesamten Vorsaison: „Glücklicherweise sind die meisten Situationen ungefährlich und es ist kein Kind im Meer ums Leben gekommen. Allerdings können bereits wenige Augenblicke genügen, um das eigene Kind für immer zu verlieren.“

Bei 34 Prozent der Personen, die von den Rettungsschwimmern aus dem Wasser geholt werden mussten, handelte es sich um Kinder unter 14 Jahren. (KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })