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Gesundheit: Länder einigen sich bei Lehrerbildung

Die Bundesländer wollen die von Land zu Land unterschiedlichen Abschlüsse für Grund-, Haupt- und Realschullehrer im Bachelor- und Mastersystem gegenseitig anerkennen. Studierende wären dann in jedem Land für das Referendariat qualifiziert, wenn sie einen akkreditierten Lehramtsstudiengang mit mindestens 210 ECTS-Punkten erfolgreich abgeschlossen haben, teilte Jürgen Zöllner (SPD) mit, der Berliner Bildungssenator und Vorsitzende der Kultusministerkonferenz.

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Die Bundesländer wollen die von Land zu Land unterschiedlichen Abschlüsse für Grund-, Haupt- und Realschullehrer im Bachelor- und Mastersystem gegenseitig anerkennen. Studierende wären dann in jedem Land für das Referendariat qualifiziert, wenn sie einen akkreditierten Lehramtsstudiengang mit mindestens 210 ECTS-Punkten erfolgreich abgeschlossen haben, teilte Jürgen Zöllner (SPD) mit, der Berliner Bildungssenator und Vorsitzende der Kultusministerkonferenz. ECTS-Punkte sind die europaweit einheitlichen Leistungspunkte, die Studierende während ihres Studiums erwerben.

Bisher war im Zuge der Neuordnung der Lehrerbildung nicht klar, ob die Länder die neuen Abschlüsse gegenseitig anerkennen. Das hätte große Schwierigkeiten für Lehramtsstudenten zur Folge gehabt, wenn sie nach dem Studium in ein anderes Bundesland wechseln wollen. Die nun gefundene Regelung hat zur Folge, dass ein Masterabschluss nicht zwingend für Grund-, Haupt-, Real- und Sonderschullehrer vorgeschrieben ist. So könnte beispielsweise Baden-Württemberg, wo viele Studenten an Pädagogischen Hochschulen lernen, einen Bachelor-Abschluss mit der entsprechenden ECTS-Punktzahl für Grundschulpädagogen einführen. Den müssten auch Länder wie Berlin anerkennen, in denen Grundschulpädagogen auf ein Bachelorstudium ein zweisemestriges Masterstudium draufsatteln sollen. Im Gegenzug muss Baden-Württemberg den Berliner Masterabschluss akzeptieren. Auch Länder, die beim Staatsexamen bleiben, wollen die neuen Abschlüsse anerkennen. Für Studienräte, die am Gymnasium unterrichten, gebe es keinen solchen Beschluss, weil bei ihnen fast alle Länder ein ähnliches Studium vorsehen, hieß es.

Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte, die KMK habe die Chance vertan, die Lehrerbildung in Deutschland zu vereinheitlichen. „Statt den föderalen Flickenteppich unterschiedlichster Lehrerbildungsmodelle aufzuknüpfen, wird an diesem lustig weitergewebt“, sagte der GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne. Das Regelungswirrwarr werde junge Menschen abschrecken, ein Lehramtsstudium aufzunehmen. Die GEW befürchte auch, dass es trotz der Absichtserklärung der KMK für Absolventen schwierig werde, beim Berufseinstieg die Grenzen ihres Ausbildungslandes zu überwinden. Aus dem bayerischen Kultusministerium hieß es auf Anfrage, diese Befürchtung sei unbegründet. Die jetzt gefundene Lösung muss von den Kultusministern noch offiziell abgesegnet werden.

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