
© Tagesspiegel/Lydia Hesse
Nach Parkinson kam die Spielsucht – und der Gedanke an Suizid: Doch Ingo Bauer fand seinen Lebensmut wieder
Nicht nur das bekannte Zittern prägt das Leben von Menschen mit Morbus Parkinson. Die chronisch-neurologische Erkrankung und oft auch die Therapie greifen tief in den Alltag ein. Am 11. April ist Welt-Parkinson-Tag
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Auf den ersten Blick lässt sich nicht erahnen, dass Ingo Bauer schwer krank ist. Er schnellt in die Küche seines Hauses in Bernau und kommt mit einer Tasse Kaffee in den Händen zurück. „Das wäre vor einiger Zeit so nicht gegangen, ohne zu kleckern“, sagt er lächelnd. „Dass ich das kann, habe ich meinem Hirnschrittmacher zu verdanken.“
Zur Demonstration schaltet er das Gerät, dessen Elektroden in seinem Gehirn verankert sind, mit einer Fernbedienung ab. Nach wenigen Sekunden fängt seine rechte Hand an zu zittern, seine Körperhaltung verändert sich schlagartig.
Ingo Bauer ist von Morbus Parkinson betroffen, einer Erkrankung des Gehirns, die viele Symptome auslösen kann, darunter sicher die bekannteste, das starke Zittern der Hände. Über die letzten zehn Jahre hat sich Bauers Leben drastisch verändert: Enge Freunde und Familienmitglieder wendeten sich ab und er wurde suchtkrank – eine Nebenwirkung der Medikamente, was er damals aber noch nicht wusste. Irgendwann wurde das alles für ihn so unerträglich, dass er sich an einem verzweifelten Abend fast das Leben nahm …
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