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Aubergine auf leicht violettem Hintergrund - Optik für Hodenkrebs

© Montage Tagesspiegel/Fotos: freepik, IMAGO/Pond5 Images

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OP oder Chemo bei Hodenkrebs: „Die Patienten sagen: Es war hart, aber jetzt habe ich mein Leben wieder“

Hodenkrebs gilt als gut behandelbare Erkrankung. Warum es bei jedem zehnten Patienten trotzdem ein sehr schwerer Weg bis zur Heilung ist, erklärt Charité-Urologin Mandy Hubatsch.

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Wenn ein Tumor im Hoden gefunden wird, ist es wegen des betroffenen Organs und des Alters der meist jungen Patienten sicher eine Herausforderung, die Diagnose mitzuteilen. Wie sagt man einem Patienten, dass er Krebs hat?
Die Patienten, die zu mir kommen, haben meistens bereits die Diagnose von ihrem behandelnden Urologen mitgeteilt bekommen. Wenn sie dann bei mir sind, frage ich erst einmal, ob sie wissen, warum sie da sind. Die Patienten sind sehr jung, zwischen 20 und 40 Jahren. Häufig sind die Männer in ihrer Ausbildung oder im Studium. Die Diagnose Krebs kann zunächst das Leben ziemlich auf den Kopf stellen. Ich erkläre ihnen medizinisch, dass der Ultraschall den Verdacht auf einen Hodentumor gezeigt hat und dass wir eine Operation planen sollten. Wichtig ist dabei, Schritt für Schritt vorzugehen.

In der Regel wächst ein Hodentumor schmerzlos

Mandy Hubatsch, Urologin

Viele Männer, die noch nie mit dem Thema zu tun hatten, stellen sich vor, dass ein Hodentumor quasi auf der Keimdrüse als tastbare Geschwulst wuchert. 
Das wäre eine falsche Vorstellung: Hodentumore entwickeln in einer Gewebekapsel im Inneren der Keimdrüse, was dazu führt, dass sich der betroffene Hoden oft hart anfühlt, größer und schwerer wird. Dadurch kann es auch zu einem Zuggefühl im Bereich der Leiste kommen. Aber in der Regel wächst ein Hodentumor schmerzlos. Deshalb ist das regelmäßige Abtasten der Hoden einmalig im Monat für die Früherkennung wichtig. Dies sollten die jungen Männer daher schon so früh wie möglich erlernen.

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