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Gesundheit: Sie hatten den richtigen Riecher

Mit einem Doppelsieg sind die USA in die Nobelpreis-Woche gestartet. Richard Axel (Howard-Hughes-Medizininstitut, Columbia-Universität, New York) und Linda Buck (Fred-Hutchinson-Krebsforschungszentrum, Seattle) ist der mit 1,1 Millionen Euro dotierte Medizin-Nobelpreis 2004 vom Stockholmer Karolinska- Institut zuerkannt worden.

Mit einem Doppelsieg sind die USA in die Nobelpreis-Woche gestartet. Richard Axel (Howard-Hughes-Medizininstitut, Columbia-Universität, New York) und Linda Buck (Fred-Hutchinson-Krebsforschungszentrum, Seattle) ist der mit 1,1 Millionen Euro dotierte Medizin-Nobelpreis 2004 vom Stockholmer Karolinska- Institut zuerkannt worden. Die Wissenschaftler erhalten den Preis für ihre Erkenntnisse bei der Erforschung des Geruchssinns.

Den Durchbruch markiert eine Studie, die 1991 im Fachblatt „Cell“ veröffentlicht wurde. Sie ist das Ergebnis der Zusammenarbeit beider Forscher. Linda Buck arbeitete von 1984 bis 1991 nämlich gemeinsam mit Richard Axel an der Columbia-Universität in New York. Danach trennten sich ihre Wege, auch wenn beide ihrem wissenschaftlichen Hauptthema – der Erforschung des Geruchssinns – treu blieben und auch später noch wesentliche Erkenntnisse zu ihrem Fachgebiet beitrugen.

„Ich habe soviel versucht und jahrelang hart gearbeitet, aber nichts funktionierte“, erinnert sich Buck an ihre Versuche, die Gene für den Geruch zu finden. „Als ich sie dann 1991 endlich gefunden hatte, konnte ich es kaum glauben!“ Der Trick der Forscher: Sie suchten in Erbgut-Büchereien nach einem bestimmten genetischen Muster, von dem sie annahmen, dass es charakteristisch für die Geruchsrezeptoren war. Und sie wurden fündig.

Der 58-jährige gebürtige New Yorker Axel studierte Medizin an der Johns-Hopkins-Universität und wechselte 1978 an die Columbia-Universität. Er gilt als mitunter arroganter „Macher“ und Machtmensch. Axels Biotechnik-Patente haben der Columbia-Universität bisher rund 400 Millionen Dollar eingebracht – es sind die einträglichsten Patente einer US-Uni.

Linda Buck wurde gegen 2 Uhr 30 Ortszeit vom Nobelpreis-Komitee aus dem Schlaf gerissen – nachdem sie als Nachtmensch noch lange über Anträgen für Forschungsmittel gesessen hatte. Sie sei mit dem Nobelpreis nicht unzufrieden, soll sie gesagt haben.

Die 57-jährige Linda Buck studierte Psychologie und Mikrobiologie an der Universität von Washington in Seattle und promovierte danach in Immunologie an der Universität von Texas in Dallas, ehe sie 1980 an die Columbia-Universität wechselte und 1984 an das Howard- Hughes-Medizininstitut.Von 2001 bis 2002 war sie Professorin an der Harvard Medical School in Boston, seit 2002 arbeitet sie am Fred-Hutchinson-Krebsforschungszentrum in ihrem Geburtsort Seattle. Buck ist erst die zwölfte Frau, die einen naturwissenschaftlichen Nobelpreis bekommen hat.

Über den Preis freuen kann sich auch die Leitung des Howard-Hughes-Medizininstitut. 1953 von dem texanischen Milliardär und Hypochonder Howard Hughes gegründet, betreibt es medizinische Grundlagenforschung an ausgewählten Institutionen.

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