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FILE - Three elderly ladies in Pontedera, Italy wipe the sweat from their foreheads as temperatures surged all over Italy on Friday, 23 July 2004.    Foto: Franco Silvi/ANSA/dpa    (zu dpa "Arbeiten bis 75? Italiens Generation Y fürchtet um die Rente" vom 27.04.2016) +++(c) dpa - Bildfunk+++ |

© picture alliance / dpa/epa ansa Ageing

Sommerhitze: Warum bekommt man kein Fieber, wenn der Körper durch die Sonne aufgeheizt wird?

Unser Körper verfügt über verschiedene Mechanismen, um nicht zu überhitzen. Je heißer es wird, desto stärker arbeitet der Körper daran, die Hitze loszuwerden.

Eine Kolumne von Thomas Goebel

Es wird heiß und heißer, die Sonne brennt vom Himmel, die Luft steht still. Hitze kann ganz schön anstrengend sein, und sich zu lange in der prallen Sonne aufzuhalten, ist sicherlich nicht gesund. Aber Fieber bekommen wir davon in der Regel trotzdem nicht – obwohl Fieber einfach als eine Erhöhung der normalen Körpertemperatur definiert ist. Warum also überhitzt unser Körper in der Sonne nicht?

„Wir sind auf 37 Grad geeicht, bei der Temperatur funktioniert unser Körper optimal“, sagt Beate Müller, Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum Köln. Deshalb tut der Körper ziemlich viel dafür, diese Temperatur zu halten. „Um nicht zu überhitzen, verfügen wir über verschiedene Mechanismen“, sagt die Professorin, „je heißer es wird, desto stärker arbeitet der Körper daran, Hitze loszuwerden.“

Unsere Kolumne „Die gute Frage“.
Unsere Kolumne „Die gute Frage“.

© Lisa Rock für den Tagesspiegel

Zunächst beginnt er zu schwitzen – und nutzt damit das Prinzip der Verdunstungskälte: Verdunstende Flüssigkeiten, wie hier der Schweiß, erzeugen Kühle. „Außerdem stellt der Körper die Gefäße der Haut und der Extremitäten weit“, erklärt die Ärztin. So fließt dort mehr Blut hinein, die Wärme wird vom Inneren ins Äußere transportiert und kann dadurch über Haut, Arme und Beine besser abgeführt werden. Das Gehirn allerdings wird dabei womöglich etwas weniger gut versorgt – was erklärt, weshalb wir uns bei Hitze oft schlechter konzentrieren können, sagt Müller.

Wenn nötig, erhöht sich auch noch der Herzschlag: So kann das Blut schneller zirkulieren und der Körper somit noch mehr Wärme abführen. Bei Hitze nur leichte Speisen zu essen, unterstütze den Organismus bei dieser Aufgabe, sagt Müller: „Dann braucht der Magen nicht so viel Blut.“

Sich im Sommer abzukühlen, hilft dem Körper, seine optimale Temperatur zu halten.
Sich im Sommer abzukühlen, hilft dem Körper, seine optimale Temperatur zu halten.

© dpa/Thomas Warnack

Außerdem sei natürlich luftige Kleidung angesagt, um die Wärmeabfuhr zu erleichtern, und es könne sinnvoll sein, sich zum Beispiel ein feuchtes Tuch in den Nacken zu legen, ein kaltes Fußbad zu nehmen oder die Handgelenke zu kühlen: „Überall dort etwas Kühles draufzulegen, wo viele Gefäße entlanglaufen, hilft dem Körper, Wärme abzugeben.“

So gelingt es meist, auch bei großer Hitze die Idealtemperatur zu halten. Falls nicht, wird es allerdings kritisch, sagt Müller: „Reichen all diese Mechanismen nicht mehr aus, bekommen wir einen Hitzschlag – und dann tatsächlich auch Fieber.“

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