
© dpa/Guido Kirchner
Ursache weiterhin unklar: Vier weitere Kinder in Mecklenburg-Vorpommern mit Ehec infiziert
Die Zahl der Ehec-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern steigt. Noch ist unklar, wie es zu den Infektionen kam. Die Suche nach der Ursache läuft.
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Aus Mecklenburg-Vorpommern sind weitere Ehec-Infektionen gemeldet worden – es handelt sich um vier Kinder zwischen einem und sechs Jahren. Die Zahl stieg damit auf 26, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Unter den vier neuen Fällen sind zwei mit der schwerwiegenden Folgeerkrankung HUS.
Ein Kind aus dem Landkreis Rostock mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) wird demnach in der Universitätsmedizin Rostock behandelt. Das andere Kind mit HUS komme aus Berlin, hieß es weiter. Es habe sich im Landkreis Vorpommern-Greifswald aufgehalten. Betroffen sind zudem ein weiteres Kind aus Berlin, das in Vorpommern-Greifswald im Urlaub war, und ein einheimisches Kind in Vorpommern-Rügen.
Ursache immer noch unklar
Unter den seit Mitte August in MV an Ehec erkrankten 26 Menschen sind 20 Kinder und Jugendliche. Acht der Betroffenen entwickelten laut Amt HUS, was zur Zerstörung der roten Blutkörperchen, Blutgerinnungsstörungen und Funktionsstörungen der Nieren führen kann. Von den Erkrankten würden aktuell 15 stationär behandelt. Sie seien alle in einem stabilen Zustand.
Die Ursache der Ehec-Infektionen ist den Angaben zufolge weiter unklar. Die Ermittlungen liefen, hieß es. Die meisten Infektionen sind bisher aus den östlichen Landkreisen Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen gemeldet worden.
Entwarnung für Kitakinder in Kavelstorf
Am Samstag hatte der Landkreis Rostock Entwarnung für Kleinkinder aus einer Kindertagesstätte in Kavelstorf gegeben. Dort hatten am Freitag elf Kinder über Erbrechen und teilweise auch Durchfall geklagt. In Stuhlproben der erkrankten Kinder seien Bakterien nachgewiesen worden, die sowohl über Lebensmittel als auch über Tierkontakt übertragen werden können, nicht aber Ehec.
Am Montag habe das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt des Kreises Proben aus der Lebensmittelversorgung sowie von Gegenständen in der Kita genommen, um die mögliche Infektionsquelle zu identifizieren. Einige Kinder waren stationär im Krankenhaus behandelt worden. Laut Kreisverwaltung wurden sie zwischenzeitlich wieder entlassen und sind symptomfrei.
Ehec steht für enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet bestimmte krankmachende Stämme dieses Darm-Bakteriums, das vor allem bei Wiederkäuern vorkommt. Die Mikroben produzieren sogenannte Shigatoxine: starke Zellgifte, die bei Menschen schwere Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen sowie HUS verursachen können. Kinder sind besonders gefährdet, weil ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht ausgereift sind. (dpa)
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