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Gesundheit: Wie Admiral Canaris in der Nazizeit einen schlagkräftigen Geheimdienst aufbaute - und scheiterte

Die Anfänge der deutschen Spionagetätigkeit vor dem Zweiten Weltkrieg waren eher bescheiden. Im Herbst 1919 wurde im Reichswehrministerium ein eigener, kleiner Nachrichtendienst gegründet, für den sich der Name "Abteilung Abwehr" einbürgerte.

Die Anfänge der deutschen Spionagetätigkeit vor dem Zweiten Weltkrieg waren eher bescheiden. Im Herbst 1919 wurde im Reichswehrministerium ein eigener, kleiner Nachrichtendienst gegründet, für den sich der Name "Abteilung Abwehr" einbürgerte. Mit dem Machtantritt der Nazis gewann die Erkundung feindlicher Aktivitäten zunehmend an Bedeutung. Zu einer effizient und erfolgreich arbeitenden Organisation wurde die Abwehr dann unter Wilhelm Canaris. Der spätere Admiral übernahm den Dienst 1935. Er hatte sich dem neuen Regime wegen seiner vielfältigen Auslandskontakte und -erfahrungen (als Agent) empfohlen.

Dem 1887 geborenen Canaris gelang es in kürzester Zeit, aus der kleinen "Firma" den zeitweise wichtigsten militärischen Geheimdienst des Dritten Reiches zu machen. Die Abwehr gliederte sich in mehrere Abteilungen: Auslandspionage, Sabotage- und Kommandounternehmen und die außenpolitisch-militärische Auswertung von Informationen. Canaris Verhältnis zu den anderen SS-Geheimdiensten (SD, Gestapo) war zwiespältig. Einerseits kooperierte man, andererseits steigerte sich die Konkurrenz zur richtigen Rivalität.

Zunächst ein Parteigänger der Nazis, distanzierte sich Canaris im Laufe des Krieges immer mehr von den Machthaber, ohne offen zu opponieren. Er deckte aber die Widerstandsaktivitäten von Oberstleutnant Hans Oster bis zu dessen Suspendierung 1943. Ein Jahr später musste dann Canaris seinen Hut nehmen. Mehrere Misserfolge ließen ihn bei Hitler in Ungnade fallen. .

Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurde der Admiral und einstige Vorzeige-Geheimdienstchef wie andere Mitarbeiter der Abwehr verhaftet. Kurz vor Kriegsende, am 8. April 1945, verurteilte ihn ein Standgericht zum Tode. Einen Tag später wurde Wilhelm Canaris im KZ Flossenbürg hingerichtet.

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