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Wie bei „Alice im Wunderland“: Kinder erleben eine Migräne anders – und auch deren Aura
Feuerwerk, Sterne oder Blitze: Kinder beschreiben ihre Migräne-Aura weniger nüchtern als Erwachsene. Aus Vorsicht erhalten sie oft keine Medikamente. Das ist fatal.

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Einer Migräneattacke kann eine Aura vorausgehen, bei Kindern wie bei Erwachsenen: Meistens sind es Sehstörungen. Erwachsene beschreiben einen blinden Fleck im rechten oder linken Gesichtsfeld (aber in beiden Augen). Der blinde Fleck wird größer und ist am Rande bunt, flirrend, gezackt. Nach 20, 30 Minuten wird er wieder kleiner und verschwindet. Dann beginnt meist der Migräneschmerz.
Bei Kindern ist es ganz anders. Bei ihnen verschwimmt die Wahrnehmung in einer Art Halluzination: wenn etwa der Körper scheinbar kleiner, die Umgebung größer wird. So wie in dem Kinderbuch „Alice im Wunderland“, nach dem das Symptom benannt ist. Dessen Autor, Lewis Carroll, litt vor über 150 Jahren ebenfalls unter Migräne.
Möglich, dass er eigene Aura-Beobachtungen in den Roman einfließen ließ. Kinder beschreiben ihre Aura übrigens auch als Feuerwerk, als Lichter, Sterne oder Blitze. Vielfältiger und weniger nüchtern als die Erwachsenen. Wohlgemerkt: Sie sehen sie wirklich – die Aura entsteht im Sehzentrum des Gehirns, sie ist keine Einbildung und keine Fantasie.
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