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Zweigeteilter Schatten eines Mannes. Einer hält sich die Hand an den Kopf, der andere reckt wütend die Faust.

© Getty Images/Henrik Sorensen, Bearbeitung: Tagesspiegel

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Tills Depression brachte seine Ehe an ihre Grenzen: „Ich habe mich ständig angegriffen gefühlt“

Depressionen sind oft unerklärlich und sowohl für Erkrankte wie für Angehörige eine schwer erträgliche Belastung, vor allem in Beziehungen. Wir haben beide Seiten befragt: Hier berichtet der Erkrankte.

Stand:

Wann und warum das alles seinen Anfang nahm, darüber hat Till Steinberg (Name auf Wunsch der Beteiligten geändert) nur Vermutungen. „In meiner Jugend war ich eigentlich ziemlich glücklich. Es fing dann wohl irgendwann nach dem Einstieg ins Berufsleben an: Da hatte ich das Gefühl, dass es nur noch bergab geht.“

Till Steinberg ist 45 Jahre alt und einer von fast zehn Millionen Menschen in Deutschland, die laut dem „Gesundheitsatlas Deutschland“ der AOK an Depressionen leiden. Rund sechzehn Prozent der Bevölkerung haben mindestens einmal in ihrem Leben mit einer depressiven Störung zu tun, dazu kommt eine hohe Dunkelziffer, denn nicht immer bemerken Betroffene, dass sie an einer Krankheit leiden.

So auch Till Steinberg. Dass das Verhältnis zu seiner Frau Lina immer belasteter wurde, schob er zunächst darauf, dass sie einfach eine Beziehungskrise durchliefen, wie es andere Paare mitunter auch taten. Deshalb ließ er sich vor einem halben Jahr zu einer Paartherapie überreden – mit einem für die Beteiligten überraschenden Ergebnis.

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