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Auch die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten sowie Medikamentenzuzahlungen machen Rentnern zunehmend zu schaffen. 

© dpa/Silas Stein

Hohe Sozialabgaben: VdK und Linke warnen vor Armutsrisiko für Rentner

Laut eines Zeitungsberichts rutschen über 1,1 Millionen Rentner durch die Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge unter die offizielle Armutsschwelle.

Die Linke und der Sozialverband VdK warnen vor einem zunehmenden Armutsrisiko für Millionen Rentner durch hohe Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Fraktion hervor, wie die „Augsburger Allgemeine“ (Montagsausgabe) berichtet.

Demnach rutschen über 1,1 Millionen Rentnerinnen und Rentner durch die Sozialabgaben für die Kranken- und Pflegeversicherung trotz jahrzehntelanger Beitragszahlungen unter die offizielle Armutsschwelle.

1251
Euro gelten in Deutschland derzeit als Armutsschwelle.

Dem Schreiben zufolge liegen derzeit 5,2 Millionen Rentenbezieher mit über 35 Jahren Beitragszahlungen netto unter der Armutsschwelle von derzeit 1251 Euro. Ohne Abzug der Sozialabgaben wären es demnach nur 4,1 Millionen, berichtet die Zeitung.

Forderung nach Sozialversicherungsreform

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch forderte dem Blatt gegenüber Entlastungen für Rentnerinnen und Rentner. „Das Rentenniveau ist aktuell zu niedrig und die Abgaben sind zu hoch“, sagte Bartsch. „Wenn über 1,1 Millionen Rentner allein wegen der Sozialabgaben in Armutsgefahr rutschen, ist das ein inakzeptabler Befund“.

„Es darf nicht sein, dass ärmere Rentnerinnen und Rentner unter den hohen Sozialabgaben leiden“, sagte auch VdK-Präsidentin Verena Bentele dem Bericht zufolge. Die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten sowie Medikamentenzuzahlungen machten ihnen bereits zu schaffen. Bentele und Bartsch sprachen sich für eine Sozialversicherungsreform aus. (AFP)

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