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Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes gehen an der Kühlwagenkolonne des Konvois mit den Leichen der ukrainischen Soldaten vorbei.

© AFP/HANDOUT

In Güterzug-Containern deponiert: Ukraine erhält erneut Leichen von 1200 gefallenen Soldaten

Die Ukraine hat die Körper von 1200 getöteten Soldaten zurückerhalten. Die Rückführung der Gefallenen aus verschiedenen Kampfgebieten sorgte für Unstimmigkeiten zwischen Kiew und Moskau.

Stand:

Die Ukraine hat die sterblichen Überreste von weiteren 1200 Soldaten erhalten, die im Krieg mit Russland getötet wurden. Das teilte der für Kriegsgefangenenbelange zuständige Stab in Kiew mit. Die Übergabe sei unter Vermittlung des Internationalen Roten Kreuzes zustande gekommen. 

„Die Leichen von 1200 Verstorbenen wurden an die Ukraine zurückgegeben“, teilte das Hauptquartier für den Umgang mit Kriegsgefangenen mit. „Nach Angaben der russischen Seite“ handele es sich um die sterblichen Überreste ukrainischer Staatsbürger, unter ihnen auch Militärangehörige. 

Das ukrainische Koordinierungszentrum für die Behandlung von Kriegsgefangenen veröffentlichte am Freitagnachmittag Fotos von der Übergabe. Darauf ist zu sehen, wie Mitarbeiter des Internationalen Roten Kreuzes die sterblichen Überreste aus Containern tragen, die sich ihrerseits auf Güterzügen befinden.

Bereits Mittwoch stellte Russland 1212 Leichen in Kühlwagen ab

Es ist die zweite Übergabe dieser Art in dieser Woche. Am Mittwoch hatte Kiew die sterblichen Überreste von 1212 Soldaten erhalten und Moskau im Gegenzug 27 Tote übergeben. „Als Ergebnis der Rückführungsmaßnahmen … wurden die Leichen von 1212 gefallenen Verteidigern in die Ukraine zurückgebracht“, teilte die ukrainische Koordinierungsstelle für den Gefangenenaustausch mit Russland am vergangenen Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

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Veröffentlichte Fotos von der ersten Übergabe zeigten Mitarbeiter des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (IKRK) an einem unbekannten Ort, die an mehreren Kühlwagen vorbeigehen.

Die sterblichen Überreste würden an Forensiker übergeben, um die Identität der Gefallenen festzustellen, hieß es in der Erklärung. Die Soldaten seien bei Kämpfen in der westrussischen Grenzregion Kursk und den ukrainischen Gebieten Charkiw, Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson getötet worden, hieß es.

Russland erhielt im Rahmen des ersten Austauschs im Gegenzug 27 getötete Soldaten zurück, wie Moskaus Verhandlungsführer und Kremlberater Wladimir Medinski mitteilte. Bei vorangegangenen Verhandlungen in der Türkei wurde die Rückgabe der sterblichen Überreste von insgesamt mehr als 6000 Soldaten vereinbart – von Russland an die Ukraine. Unklar war, wie viele in der Ukraine getötete eigene Soldaten Russland zurückerhält. 

Russland hatte Lastwagenkolonne bereits Tage zuvor an Grenze abgestellt

Moskau hatte Anfang der Woche kritisiert, dass die Ukraine die Überreste des ersten Austauschs nicht abnehme. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge, dass an der belarussischen Grenze mehr als 1200 Leichen ukrainischer Soldaten in Kühlwagen auf die Rückgabe warteten.

Russland hatte die Leichen bereits am Wochenende zur Übergabe gefahren und von einer „humanitären Aktion“ gesprochen; die Ukraine kritisierte hingegen, dass es keine Terminabsprache gegeben habe.

„Jetzt können sie auf christliche Weise der Erde übergeben werden“, schrieb Medinski bei Telegram. Er hatte seit Tagen kritisiert, dass die Ukraine die Überreste der gefallenen Soldaten nicht abnehme und forderte Kiew auf, den in Istanbul Anfang des Monats getroffenen Vereinbarungen nachzukommen. Die Angehörigen in der Ukraine sollten sich so von ihren Gefallenen verabschieden können. (Reuters, dpa)

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